Nach vier Rekordsommern in Folge verzeichnete die Ferienhotelgruppe Sunstar im ersten Halbjahr des 42. Geschäftsjahres (Sommersaison 2009, Mai - Oktober) einen deutlichen Nachfragerückgang. Gründe dafür liegen einerseits in der schlechteren Wirtschaftslage und andererseits beim Verkauf des Privilège Hotels Villa Caesar in Brissago an den Ferienclub Privilège im Frühjahr 2009. Insgesamt wurden 127'100 Logiernächte gezählt, was einem Rückgang von 17% gegenüber dem Sommer 2008 entspricht; ohne Berücksichtigung von Brissago hätte ein vergleichbares Minus von 11% resultiert. Währenddem die Bündner Betriebe moderate Verluste aufwiesen - Klosters konnte die Übernachtungen sogar steigern - machte sich das Ausbleiben der Gäste aus Grossbritannien (- 32%) und Amerika (- 37%) bei den Berner Oberländer Hotels besonders bemerkbar. In Grindelwald, wo der Rückgang mit 22% am stärksten war, erklärt sich dieser neben den Einbussen im Seminargeschäft auch mit den aufgrund der Neuerstellung von Junior-Suiten und Suiten verkürzten Öffnungszeiten. Die beiden wichtigsten Märkte Schweiz (47%, Vorjahr: 43%) sowie Deutschland (23%, Vorjahr 19%) konnten insgesamt ihren Marktanteil hingegen ausbauen.
Der Umsatz lag mit CHF 17 Mio. um 18% - ohne Berücksichtigung von Brissago um 11% - hinter dem Vorjahreswert. Dabei handelt es sich um die fast identischen Prozentsätze wie bei den Logiernächten. Neben dem erfreulichen Klosters (+ 7%) gelang es auch Davos (+/- 0%) und Arosa (- 3%) die hohen Umsätze des Vorjahres praktisch zu halten. Auf der anderen Seite der Skala figurieren wiederum die Berner Betriebe mit Rückgängen zwischen 15% (Wengen) und 25% (Grindelwald).
Kostendisziplin begünstigt Bruttobetriebsgewinn
Dank anhaltend grossem Kostenbewusstsein gelang es, die betrieblichen Aufwendungen um CHF 2.2 Mio. oder 12% gegenüber dem Vorsommer zu reduzieren. Dies, obwohl 7% mehr Mittel im Marketing eingesetzt wurden. Ebenso nicht gespart wurde beim Unterhalt (+ 6%). Gesamthaft verminderte sich der Bruttobetriebsgewinn (GOP) um noch CHF 1.5 Mio. oder 56% auf CHF 1.1 Mio.
Auch Nettoergebnis rückläufig
Dank tieferen Zinssätzen verminderte sich das Nettoergebnis in absoluten Zahlen etwas moderater als der GOP: Das schwierigere und traditionell defizitäre Sommerhalbjahr schloss mit einem CHF - 1.2 Mio. tieferen Reinergebnis von CHF - 1.7 Mio. ab.
Mit höheren Investitionen in die Zukunft
Gegenüber der Vorjahresperiode wurden die Investitionen in Sachanlagen mit CHF 3.6 Mio. verdreifacht. Die grössten Positionen betrafen den Umbau der Appartements in Grindelwald in Junior-Suiten und Suiten sowie den Einbau einer umweltfreundlichen Pellet-Heizung im Sunstar Familienhotel Davos.
Winter kompensiert Sommer
Der Start in die wichtigere Wintersaison 2009/10 erfolgte zufriedenstellend: So konnte der Dezember-Umsatz des rekordhohen Vorjahres praktisch gehalten werden - trotz 5% weniger Übernachtungen. Auch der Ferienmonat Februar dürfte akzeptable Volumen bringen, wogegen die Monate Januar und März weiterhin unter der schwachen Nachfrage aus den Segmenten «Seminar» und «Veranstalter» leiden werden. Dies schlägt sich insbesondere bei den Hotels in Davos und Grindelwald nieder. Momentan liegt der Buchungsstand für die gesamte Wintersaison um 5% hinter dem Vorjahr. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass der Verlust aus dem Sommer 2009 ausgeglichen und für das 42. Geschäftsjahr der Sunstar-Holding AG ein insgesamt positives Ergebnis erwartet wird.
Der Geschäftsbericht für das am 30. April 2010 endende 42. Geschäftsjahr erscheint im August 2009; die ordentliche Generalversammlung findet am 30. September 2010 im Sunstar Parkhotel Davos statt.