- SV-Exklusivstudie: 44 Prozent Frauen ohne private Altersvorsorge
- Riskant auf Märchenprinz, Erbe und Vater Staat zu setzen
- Eigeninitiative ist gefragt
Frauen haben große Lücken bei der gesetzlichen Rente. Dies hat gute Gründe: Weil sie sich beispielsweise um ihre Kinder oder Eltern kümmern, wechseln sich bei vielen Frauen Zeiten der Berufstätigkeit mit Auszeiten und Teilzeitjobs ab. Dies schmälert die gesetzlichen Rentenansprüche. Logisch, dass man dann für das Alter privat vorsorgen muss. Doch genau das Gegenteil ist der Fall, wie die neue Studie der SV SparkassenVersicherung (SV) zeigt.
Die gute Nachricht zuerst: Im Durchschnitt haben im Geschäftsgebiet der SV 56 Prozent der Frauen zwischen 14 und 59 Jahren ein Altersvorsorgeprodukt. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch: 44 Prozent der Frauen in Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz tun noch nichts für ihre private Altersvorsorge. Häufig verlassen sich Frauen in Sachen Altersvorsorge auf ihren Märchenprinzen. Dies ist ein Ergebnis der Studie. Danach sorgen in einer Partnerschaft lebende Frauen, die (noch) keine Kinder haben, am schlechtesten für sich vor. "Wahrscheinlich warten diese Frauen ab, ob sie mit ihrem Partner eine Familie gründen oder auf ihren Beruf setzen sollen", vermutet Daniela Beißwanger, die die Studie konzipierte.
Frauen sollten früh beginnen und flexible Produkte wählen
Frauen an der Wegkreuzung zu Familie oder Beruf wären jedoch gut beraten, ihre Altersvorsorge davon unabhängig zu planen. Denn nahezu jede zweite Ehe wird geschieden. Damit ist der Partner eine wackelige Altersvorsorge.
Frauen fehlen in der gesetzlichen Rente im Durchschnitt 11 Jahre Berufstätigkeit. Vollzeit berufstätige Frauen stehen hier zwar besser da, doch sie verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer. Bei den gesetzlichen Renten hat all dies zur Folge, dass Frauen 28 Prozent weniger Rente als Männer bekommen (Deutsche Rentenversicherung (2011): Rentenversicherung in Zahlen, Berlin). Zugleich brauchen gerade sie die größeren Summen für ihren dritten Lebensabschnitt, weil sie rund fünf Jahre länger leben und dafür eine sichere Rente brauchen.
"Es gibt keine Lebensphase, in der eine Frau auf eine eigenständige Versicherung verzichten sollte. Auch im Hinblick darauf, sein Alter selbst finanzieren zu können und damit die Kinder finanziell zu entlasten", so Marketingexpertin Beißwanger. Mit der Altersvorsorge beginnen sollte man möglichst früh, spätestens mit dem Berufseintritt. So nimmt man den Zinseszinseffekt mit und spart bis zum Ruhestand eine schöne Summe. "Familiäre oder berufliche Veränderungen machen die meisten Altersvorsorgeprodukte mit. Sie lassen sich an neue Lebenssituationen flexibel anpassen", ergänzt Beißwanger.