"Blitze nehmen von Mai bis September und Richtung Süden hin seit Jahren extrem zu. Sie können zu Sachschäden und schweren Verletzungen führen", sagt Peter Philipp, Schadenchef der SV. Gerade wer in der Natur unterwegs ist, ist besonders gefährdet. Doch genau das wünschen sich die meisten Urlauber: Sie wollen die Ferien in der Natur genießen und tauschen für die Ferienwochen ihr festes Dach über dem Kopf gegen einen Campingplatz ein. Sie übernachten im Zelt, Wohnwagen oder Mobile Home und wissen in der Regel nicht, ob und wie sie darin gegen Blitzeinschläge geschützt ist. Deshalb sollten sie sich mit dem Schutz vor Gewittern auskennen und die wichtigsten Notfallregeln im Reisegepäck haben.
Die Urangst der Menschen vor Gewittern ist nämlich durchaus begründet. Laut dem VDE, Frankfurt, geraten pro Jahr durchschnittlich 800 Menschen in Deutschland in eine direkte Gefahrensituation durch Blitze. Von ihnen werden etwa 130 verletzt und drei bis sieben Menschen sterben. Meist würde das richtige Verhalten Gesundheit und Leben retten.
Während der Fahrt vom Gewitter überrascht
Doch wie verhält man sich zum Beispiel, wenn man auf dem Weg in die Ferien von einem Gewitter überrascht wird? Im Innenraum des Autos ist man vor einem Blitzeinschlag sicher. Weil jedoch die wettertypischen Begleitumstände große Unfallgefahren bergen, wie schlechte Sicht, Hagel, Aquaplaning, Windböen, abgerissene Äste, sollte man anhalten und das Auto möglichst schnell abstellen. Auch deshalb, weil die Reifen bersten können. Der Blitz wird nämlich über die Metallkarosserie und die Reifen ins Erdreich abgeleitet. Wer nicht anhalten kann, sollte zumindest so langsam wie möglich fahren.
Das Auto bietet einen sicheren Schutz vor Blitzeinschlägen, wenn sowohl Türen als auch Fenster geschlossen sind. So nutzen Sie die blitzableitende Wirkung des sogenannten Faradayschen Käfig. Dieser wirkt selbst bei Cabriolets - vorausgesetzt das Verdeck ist fest geschlossen und es gibt Querversteifungen aus Metall. Auch beim Wohnmobil wirkt dieses Prinzip, zumindest wenn ein Metallgerippe die Innenhaut bildet. Reine Kunststoff-Gehäuse hingegen sind kritisch.
Wer im Freien von einem Gewitter überrascht wird, schützt sich mit den im Kasten zusammengestellten neun Notfallregeln.
Was man vor der Abreise sonst noch tun kann
Vor der Abreise kann man mit einem einfachen Mittel für ein sicheres Zuhause sorgen, rät Philipp: Wer für die Ferienzeit sein Heim schützen möchte, zieht vor der Abreise alle Netzstecker der Elektrogeräte, die nicht gebraucht werden. "Dies ist eine ganz simple aber gute Vorsichtsmaßnahme vor gefährlichen Überspannungen". Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, sorgt über den Fachhandwerker für den richtigen Überspannungsschutz.