Die gebuchten Bruttobeiträge gingen 2011 konzernweit nach vorläufigen Zahlen erwartungsgemäß auf 2,8 Milliarden Euro (Vorjahr 3,4) zurück, liegen aber deutlich über den Beiträgen von 2009 (2,7). In der Lebensversicherung sanken die gebuchten Bruttobeiträge auf 1,64 Milliarden Euro (2,20), was an dem planmäßigen Rückgang der Einmalbeiträge liegt. Mit 620,7 Millionen Euro liegen diese zwar unter dem Vorjahr (1.173,4), aber deutlich über dem Niveau von 2009 (512,5). Sehr erfreulich ist der starke Anstieg des Neugeschäfts nach laufenden Jahresbeiträgen, also im langfristig angelegten Geschäft. Dieses lag um 32,3 Prozent höher als noch im Vorjahr. 2011 wurden hauptsächlich Renten-, Risiko- und Berufsunfähigkeitsversicherungen nachgefragt.
Auch die betriebliche Altersversorgung (bAV) entwickelte sich hervorragend: Mit einem Plus von 118,0 Prozent stieg das SV-eigene bAV-Neugeschäft in der Direktversicherung, Direktzusage und Unterstützungskasse nach Beitrags-summe auf 601,9 Millionen Euro. Insgesamt erzielte die SV in der gesamten betrieblichen Altersversorgung - inklusive Pensionskasse und sonstigem Kooperationsgeschäft - ein Plus von 70 Prozent auf 967,1 Millionen Euro. Damit hat sich das Geschäft in vier Jahren vervierfacht.
Im April 2011 führte die SV mit IndexGarant ein neues kapitalmarktorientiertes Vorsorgeprodukt ein, das die Lücke zwischen der klassischen Rentenversicherung und der Fondsgebundenen Lebensversicherung schließt. Die Produkteinführung war ein großer Erfolg. Bis Ende 2011 wurden über 12.000 Verträge policiert. Dies zeigt, dass die SV hier einem auf dem Altersvorsorgemarkt bestehenden Bedarf gerecht wird. Im April dieses Jahres kommt IndexGarant auch für die betriebliche Altersversorgung auf den Markt.
Die gezahlten Versicherungsleistungen stiegen um 44,7 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro. Dieser Anstieg resultierte vorwiegend aus ablaufenden Lebensversicherungen. 2011 war hier ein außergewöhnliches Jahr, denn 1999 wurden verstärkt Verträge nach dem so genannten 5/12er-Modell abgeschlossen, die 2011 zur Auszahlung kamen. Im Durchschnitt laufen bei der SV pro Jahr rund 70.000 Lebens- und Rentenversicherungen mit einer Ablaufleistung von rund 930 Millionen Euro aus. Die Stornoquote ist bei der SV weiter rückläufig und liegt mit 4,5 Prozent des laufenden Jahresbeitrages deutlich unter der der Branche mit über 5 Prozent (zum 30.9.2011: 5,25).
In den Schaden- und Unfallversicherungen stiegen die Beitragseinnahmen der SV 2011 über dem Marktdurchschnitt um 1,3 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro (1,17). Dies resultierte neben dem Neugeschäft aus Beitragssatzanpassungen in der Wohngebäude- und Haftpflichtversicherung sowie Sanierungen in der Firmen-Kraftfahrtversicherung, die 2011 wirksam wurden. Einen positiven Trend verzeichnete die SV in der Kfz-Versicherung. Die Schaden-Kosten-Quote für Kfz gesamt entwickelt sich auch 2011 entgegen dem Markttrend positiv und liegt nach vorläufigen Zahlen mit 106,2 Prozent unter dem Marktniveau (107,5). Das zeigt, dass die neuen PKW-Tarife und die Sanierungsaktivitäten im Kraftfahrt-Firmengeschäft der SV greifen.
Die gesamten Bruttoschadenaufwendungen des Geschäftsjahres sind mit 862,7 Millionen Euro (859,4) nahezu unverändert. Die Bruttoschadenquote sank leicht auf 72,9 Prozent (Vorjahr 73,3). Die SV kann für ihre Geschäftsge-biete Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang der Schäden durch Elementargefahren verzeichnen. Für Elementarschadenereignisse zahlte die SV insgesamt 100,0 Millionen Euro (110,3) an ihre Kunden aus. Über 45.000 Gebäudeschäden durch Sturm, Hagel und Überschwemmungen aufgrund Starkregen und Hochwasser wurden reguliert. Das Hochwasser nach dem schneereichen Winter kam durch die früh einsetzende Wärmeperiode bereits im Januar. Große Sturmereignisse wie Xynthia (2010) blieben jedoch aus. Allerdings gilt weltweit das Jahr 2011 als das schadenreichste Naturkatastrophenjahr in der Versicherungsgeschichte. Auch in Deutschland geht 2011 als ein Jahr der Witterungsextreme in die Klimastatistik ein. All dies macht deutlich, wie sich das regionale Wetter und das Klima spürbar verändern. Es ist nicht zu erwarten, dass sich dieser Trend abschwächt.
Zum 31.12.2011 beschäftigte die SV 3.006 Mitarbeiter im Innendienst. Im Vorjahr waren es 2.933. Die SV hat 2011 ihre Ausbildungsquote weiter erhöht und 36 zusätzliche Auszubildende eingestellt. Der geplante Ausbau im Außendienst kam 2011 voran. Hier waren es 2.042 Mitarbeiter nach 2.013 im Vorjahr.