Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtete Sven Anderssen den Sieg seiner "Celox" bei der ersten Wettfahrt. "Recht ordentlich, so kann es weitergehen", meinte der Miteigner aus Flensburg, der sich einen Tag vor Beginn der EM bei einem Unfall verletzt hatte und nicht mitsegeln konnte. Bei der Arbeit für seine Firma Anderssen Yachting rutschte der Flensburger an Bord eines Schiffes aus und zog sich einen Bänderriss im linken Fuß zu. "Beim Abstützen riss dann noch ein Band in der linken Hand", erklärte der Kassenwart der Klassenvereinigung, der gestern trotzdem zur Eröffungs-Veranstaltung angereist war.
Wie hoch die Leistungsdichte in dieser Einheitsklasse ist, dokumentieren einige Einzelergebnisse. Die finnische "Roxana" von Thomas Hacklin segelte zunächst nur auf den zehnten Platz und legte gleich einen Tagessieg nach. Auch die deutsche "Stihl" erlebte angesichts der Platzierungen ein Wechselbad der Gefühle: in der ersten Wettfahrt nur Neunter und im zweiten Rennen dann ganz vorne auf Rang zwei. "Wir sind noch nie bei solch einer steilen kurzen Welle gesegelt und haben uns beim ersten Rennen immer wieder mit dem Boot an der Kreuz festgestampft. Und einmal in einer Welle steckengeblieben, bedeutet gleich, drei Boote zu verlieren. Im zweiten Rennen haben wir das Setup unseres Bootes geändert und uns besser auf die Welle eingestellt, dann hat es gut geklappt", berichtet "Stihl"-Steuermann Jörn Carstensen, der sogar teilweise mit seiner gut eingespielten Crew die Führung auf der Bahn übernehmen konnte. Am Ende des Tages fand sich die junge Crew auf dem siebten Gesamtplatz wieder.
Für morgen werden erneut frische Winde, dieses Mal aus westlicher Richtung erwartet.
X35 nach 2 Wettfahrten:
1. Mati Sepp (EST) 2,00 5,00 7,00; 2. Achim Griese (Hamburg) 1,00 7,00 8,00; 3. Pekka Töytäri (FIN) 3,00 6,00 9,00; 4. Kilian Groth (DEN) 5,00 4,00 9,00; 5. Torsten Bastiansen (Flensburg) 7,00 3,00 10,00; 6. Thomas Hacklin (FIN) 10,00 1,00 11,00.