In Gammelstad wuchs Luleå von einem kleinen Kirchendorf und Handelsplatz zu einer richtigen Stadt heran. Seit 1996 ist die so genannte Kyrkstad, also Kirchenstadt, Weltkulturerbe. Insgesamt gab es etwa 70 Kirchendörfer in Schweden, von denen nur 16 in größerem Umfang erhalten blieben.
Kirchenbesuch war früher Pflicht. Als Strafen drohte nicht nur die Hölle und ihre ewigen Abgründe für die Seele, auch ganz reale Strafen im Hier und Jetzt (also im Dort und Damals, um genau zu sein) waren gängige Praxis. An 32 Kirchenfeiertagen mussten die Gläubigen anwesend sein. Doch reichte die Gemeinde Luleå von der Küste hoch bis an die norwegische Grenze und die Anreise dauerte bis zu eineinhalb Tagen. Damit die Gemeindemitglieder für die Dauer des Besuchs eine Bleibe hatten, bauten sie sich Hütten rund um die Kirche. Neben der geistigen Pflege der Seele wurden bei dieser Gelegenheit Freundschaften geschlossen, Geschäfte abgewickelt und Handel betrieben. Heutzutage würde man dies wohl Networking nennen.
Die meisten Kirchenhütten in Gammelstad sind mittlerweile in Privatbesitz, aber Hütte Nr. 253–254 im Framlänningsvägen gehört der Nederluleå Local History Society und lässt sich besichtigen. Sie wurde Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut und ist heute so eingerichtet, wie es im 20. Jahrhundert Mode war.
Weitere Auskünfte zu Führungen im Winter oder Sommer erhält man bei der Gammelstad Church Town Touristeninformation.