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Vorhang auf für die kulturellen Highlights der Insel

Das Sylt Art Festival verspricht Genuss für alle Sinne, das Meerkabarett präsentiert Tonakrobaten und Wortjongleure aus aller Welt und der Kampener Literatursommer setzt auf aktuelle Themen und schillernde Persönlichkeiten

(lifePR) (Westerland, )
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sylt ein begehrtes Reiseziel für Künstler, die auf der Insel die Ruhe vor dem Großstadttrubel suchten und in den elementaren Naturerlebnissen Inspiration für ihre Werke fanden. Dieser Tradition folgen die zahlreichen kulturellen Angebote der Gegenwart.

Diverse Ausstellungs- und Vortragsreihen haben die Stiftung "kunst:raum sylt quelle" in Rantum zur Pilgerstätte für Kulturfreunde aus ganz Deutschland werden lassen. Das ganze Jahr über werden Einblicke zum aktuellen Stand der Forschung und in das moderne, wissenschaftliche und künstlerische Verständnis von Lebensprozessen gegeben. Die Stiftung "kunst:raum sylt quelle" fördert internationale Gegenwartskunst aller Sparten und vergibt seit 2001 jährlich das Inselschreiber-Stipendium an deutschsprachige Autoren. Für ihre Erzählung "Die kleine Tante" wurde die Autorin, Theaterregisseurin und Choreographin Judith Kuckart als diesjährige Inselschreiberin ausgezeichnet. Der viel besuchte "Sylter Wissenschaftssommer" bringt Jahr für Jahr in den Sommermonaten Juli und August in einer hochkarätig besetzten Vortrags- und Diskussionsreihe Wissenschaft und Kultur, Nobelpreisträger und Künstler miteinander ins Gespräch.

Seit zwei Jahren ist die Sylt-Quelle auch Spielstätte des Meerkabaretts, dem Inselableger der "Fliegenden Bauten" aus Hamburg. Zwischen Wasserkästen und Abfüllanlagen entlädt sich vom 6. Juli bis 23. August ein prickelndes Festivalprogramm aus Kabarett, Comedy und Musik. In der für diese Zeit zum Theater umgebauten Produktionshalle steht alles auf der Bühne, was in der bunten Unterhaltungsszene einen Namen hat. Stammgäste wie Götz Alsmann, Piet Klocke und Gayle Tufts sind ebenso dabei wie die Band Tomte, die zum ersten Mal auf Sylt spielt. Ganz im Gegensatz zu Ina Müller, deren Gastspiel im Meerkabarett quasi ein Heimspiel ist und deshalb kurzer Hand ausgelagert wird. Am 22. Juli gibt die Sängerin und Moderatorin, die lange Zeit auf Sylt lebte und hier mit dem Kabarett- und Musikduo Queen Bee ihre ersten Erfolge feierte, ein großes Open-Air-Konzert auf dem Gelände des Sylter Flughafens.

Die Literatur ist in Kampen Zuhause. Große Schriftsteller, ambitionierte Journalisten, berühmte Verleger und viel versprechende Nachwuchsautoren kamen und kommen seit über 100 Jahren nach Kampen. Peter Suhrkamp, Ferdinand Avenarius, Thomas Mann, Max Frisch und Axel Springer - sie alle waren da und prägten die literarische Landschaft der Insel. Seit 1997 belebt der Tourismus-Service Kampen diese Tradition neu und lädt Autoren und Literaten in den Montaten Juli bis September ins Kaamp-Hüs. Auch im zwölften Jahr seines Bestehens setzt der Kampener Literatursommer auf große Namen, aktuelle Themen und schillernde Persönlichkeiten: Bestseller-Autor Richard David Precht reist mit seinem neuen Buch "Liebe. Ein unordentliches Gefühl" nach Kampen. Darin unternimmt er eine abenteuerliche Reise in die unterschiedlichsten Disziplinen der Wissenschaft und lotst den Leser dabei augenzwinkernd durch den Parcours der Liebe - an deren Unordentlichkeit wir uns am Ende wohl gewöhnen müssen. Vielleicht hat Professor Dietrich Grönemeyer ein Rezept gegen diese Gefühlsunordnung. Er schlägt nach in "Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit". Flankiert wird die Literaturreihe vom Kampener Klassiksommer mit Konzerten von Brahms bis Boogie.

Das "Sylt Art Festival" etabliert sich als feste Größe im Kulturleben der Insel. Vor drei Jahren erst aus der Taufe gehoben, lockt das Fest der Sinne in diesem Jahr vom 3. bis 10. Mai insbesondere Klassikliebhaber auf die Insel. Der künstlerische Leiter Thomas Fey hat an einem ebenso hochkarätigen wie unterhaltsamen Programm aus Klassik, Jazz und Bildender Kunst gefeilt. Neben den Heidelberger Sinfonikern darf man sich auf Ausnahmepianist Martin Stadtfeld und den jungen chinesischen Wunderpianisten Haiou Zhang freuen, auf die beiden Schauspieler Charles Brauer und Manfred Zapatka, auf Vivaldis "Vier Jahreszeiten" in St. Severin und eine "Gospel Night" in der Morsumer Kirche, auf eine Vernissage mit Werken von Siegward Sprotte, eine kulinarisch-musikalische Insel-Safari, Künstlergespräche und vieles mehr.

In Westerland spielt die Musik: Mit dem traditionellen Eröffnungskonzert am 1. Mai ertönt die "Musik am Meer" aus der Musikmuschel in Westerland. Bis Ende Oktober gastieren die Romada Singers in der Inselhauptstadt und unterhalten das Publikum mit Schlagern, Evergreens und Musical-Melodien. Die Camerata Budapest erweitert das tägliche Musikprogramm um die klassische Note. In den Monaten Juli und August brilliert das sechzehnköpfige Orchester unter der Leitung von Tamás Benedek mit einem abwechslungsreichen Klassik-Repertoire. Am 6. August sollten sich Opernfreunde unbedingt einen Platz an der Sonne sichern. Bei den "Arien am Meer", werden schwungvolle Operetten-Melodien in Begleitung der Camerata Budapest intoniert. Nur drei Tage später, am 9. August, findet vor gleicher Kulisse die Gospelnacht statt. Auch in den Sylter Kirchen gibt es Musikgenuss auf höchstem Niveau. Wöchentlich bei den Mittwochskonzerten in St. Severin in Keitum, immer sonntags in der Westerländer Kirche St. Nicolai.

Kaum zu übersehen und schon gar nicht aufzuzählen ist die Fülle an Ausstellungen in den zahlreichen Sylter Galerien. Exemplarisch sei hier die Ausstellung "Kunst am Strand" in Rantum genannt. Vom 12. Juli bis 5. September verwandelt sich der Strandabschnitt zwischen Samoa und Sansibar in eine Freiluftgalerie. Zum Motto "Zwischen Lebensraum und Kunstlandschaft" präsentieren Künstler ein vielfältiges Spektrum zeitgenössischer Kunst. Dieses reicht von klassischen Skulpturen über konzeptionelle Ansätze bis hin zu einem spannenden Schriftprojekt. Die einzelnen Kunstwerke sind dabei weit genug von einander entfernt, um für sich allein in der natürlichen Umgebung zu wirken und dicht genug beisammen, um eine künstlerische Einheit zu bilden. Besondere Akzente setzen die Kunsthandwerker, die vornehmlich im Osten der Insel angesiedelt sind. Was hier in mühevoller Kleinarbeit unter ihren Händen entsteht, sind eindrucksvolle Unikate: Filigraner Gold- und Silberschmuck, Getöpfertes und mundgeblasene Glaswaren zeugen von der Kreativität dieser Manufakturen. Andere Kunsthandwerker arbeiten mit Holz oder Leder, bemalen Seide oder formen ausdrucksstarke Plastiken.

Einen anschaulichen Einblick in das Leben der Sylter Ahnen vermitteln die beiden Museen in Keitum: Im Altfriesischen Haus wurde die Wohnkultur des 18. Jahrhunderts originalgetreu rekonstruiert. Im Sylter Heimatmuseum macht die Vielfalt der Exponate den besonderen Reiz der umfangreichen Sammlung aus: Historische Sylter Trachten und schmucke Fliesen sind unter anderem hier zu sehen, Standuhren und Tabaksdosen, Spinnräder und Schränke, gefüllt mit feinem Porzellan. Dokumente, Fotos und nautische Instrumente erzählen von den weiten Fahrten übers Meer, von der Epoche der Sylter Kapitäne und Walfänger. Sogar ein Besuch in der Sylter Unterwelt ist möglich: Diese verbirgt sich in einem unscheinbaren Hügel, Denghoog genannt und unweit des Wenningstedter Dorfteichs gelegen. Unter dem spärlichen Grün und ein paar Handbreit Erde versteckt sich die bedeutendste der schleswig-holsteinischen Grabstätten, die besichtigt werden kann. In dem 5000 Jahre alten Kulturdenkmal beeindruckt die ebenso schlichte wie geniale Bauweise: Die Steinkolosse - zwölf Findlinge tragen drei wuchtige Deckensteine - mussten zentimetergenau eingepasst werden, sonst wäre das Grab unweigerlich eingestürzt.
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