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Sie sind zwischen 75 und 95 Jahre alt, die meisten von ihnen weiblich, sie leben in der Bremer Heimstiftung, wollen körperlich und geistig fit bleiben und damit selbstständig. Um dieses Ziel zu erreichen, wird auf ein für diese Altersgruppe ungewöhnliches Mittel gesetzt: einen Tablet-Computer mit Aktivitäts-Apps.
Die Software des Projekts "Vera- vernetzt und aktiv" hält die Heimbewohner auf Trab: Sie bietet einen Terminkalender mit Angeboten der Einrichtung, erfasst absolvierte Spaziergänge und hält ein Programm für körperliche Fitness bereit. Für die geistige Herausforderung schließlich gibt es eine an Senioren angepasste Version des Gehirntrainings von NeuroNation. Mit dem Programm sammeln die Heimbewohner Aktivitätspunkte - umso mehr, je mehr sie unternehmen. Die Bremer Heimstiftung und NeuroNation arbeiten zusammen, seit sie beide - unabhängig voneinander - mit dem AOK-Leonardo-Gesundheitspreis für Digitale Prävention ausgezeichnet worden waren. "Im demografischen Wandel ist die geistige Gesundheit eine unentbehrliche Ergänzung zur körperlichen Fitness. Wirksames Gehirntraining erhöht kognitive Fähigkeiten nachhaltig", begründet Rojahn Ahmadi, Gründer von NeuroNation, das Engagement für die Senioren.
Projektbeginn: Die Verbindung körperlicher und geistiger Fitness
Zum Projektstart werden derzeit die ersten 15 Senioren mit dem Programm vertraut gemacht. Weitere 100 sollen in den kommenden Monaten folgen. Die ersten Reaktionen sind vielversprechend: "Das an die älteren Nutzer angepasste NeuroNation-Gehirntraining macht unseren Seniorinnen und Senioren sehr viel Spaß und kommt gut an", berichtet Projektleiterin Luca Halder. Die fachliche Evaluation wird in mehreren Phasen erfolgen, anhand eines standardisierten Mobilitätstest sowie eines von der Weltgesundheitsorganisation entwickelten Fragebogens zum allgemeinen Wohlbefinden (WHO-5). Die finale Auswertung wird nächstes Jahr erwartet. Bis dahin nehmen die Entwickler von NeuroNation in mehreren Runden die Anregungen der Senioren und der Projektleitung auf und erweitern die App um ihre Wünsche.
Digitale Prävention - ein Zukunftstrend
Die Forschung liefert die Basis für das Pilotprojekt: Wer körperlich und geistig aktiv ist, verringert das Risiko für kognitiven Abbau, von leichten Gedächtnisschwächen bis hin zur Demenz. Einfache Denkspiele wie Kreuzworträtsel oder Sudoku sind allerdings keine probaten Mittel. Darum hat NeuroNation in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Dortmund und der Freien Universität Berlin das Online-Gehirntraining entwickelt.
Digitale Prävention ist ein Zukunftstrend. "Das NeuroNation-Team möchte mit solchen Projekten Teil eines positiven gesellschaftlichen Wandels sein, der kognitive und körperliche Gesundheit vereint und die Lebensqualität jedes Einzelnen erhöhen kann", erklärt Geschäftsführer Jakob Futorjanski. Der Einsatz von NeuroNation in Reha-Programmen für Schlaganfall-Patienten ist bereits in Vorbereitung.
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