Warum ist Gehirntraining im Alltag so nützlich?
Christiane: In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, sich geistig fit zu halten, um mit den Anforderungen des Berufs und der alltäglichen Informationsflut zurechtzukommen. Die richtigen Denktechniken verhelfen zu einer größeren Sicherheit im Umgang mit den täglichen Herausforderungen. Wer sein geistiges Handwerkszeug mit den richtigen Methoden schärft, kann ohne Stress, ohne Blackout-Ängste einen Vortrag halten oder in den wichtigen Kundentermin gehen. Auch das Merken des Einkaufszettels fällt dann leicht. So lässt der negative Stress nach und es bleibt mehr Raum für Glücksmomente.
Weniger Stress, mehr Glücksmomente. Das klingt vielversprechend. Fällt dir ein besonders leichter Merktrick für Anfänger ein?
Christiane: Absolut. In stressigen Situationen streikt oft zuerst das Gedächtnis. Also brauchst du Techniken, um dir Dinge besser einzuprägen und sie im richtigen Moment abzurufen. Mit dieser Sicherheit im Kopfgepäck gibt es keinen Grund mehr für Nervosität oder Panikattacken.
Ein zuverlässiges Gedächtnis kann man trainieren und die einfachste Übung dafür ist es, sich Begriffe zu merken, ganz egal was, etwa eine Erledigungs- oder Einkaufsliste. Ein Trick, der bei mir immer funktioniert, ist das Geschichtenerzählen - je fantasievoller, desto besser. Zum Beispiel, wenn ich mich an drei Termine erinnern möchte: Friseur, Milch einkaufen und Telefontermin am Abend. Jetzt stelle ich mir einfach eine Mini-Geschichte vor: Ich bin beim Friseur, der schwärmt von einer neuen Spülung, vergreift sich und kippt mir stattdessen eine Tüte Milch über den Kopf. Erbost stürze ich aus dem Laden und lasse in der Hast mein Handy fallen. Das zerschmettert, und nun ist auch mein Kalender mit dem Telefontermin hinüber. So verrückt das klingt - diese Merktechnik schafft eine ganz klare Ordnung im Kopf. Die Methode lässt sich auch ausweiten auf bis zu 15, 16, höchstens 20 Sachen.
Eine weitere tolle Technik ist die Loci-Methode. Loci heißt übersetzt "Orte". Damit legt man Routenpunkte fest, etwa am eigenen Körper. Denkt man an eine Einkaufsliste, auf der etwa Bananen, Knoblauch, Wein und Brot steht, verbindet man die Bananen mit seinem Fuß, den Knoblauch mit seinem Knie, den Wein mit der Hüfte und das Brot mit dem Bauch. Der Trick: Statt die Objekte einfach in einem Gedächtnisnebel aufzubewahren, schafft man mit dieser Methode Haken, an denen man sie aufhängt. Später weiß man dann, wo man die Dinge im Gedächtnis abgelegt hat. Mit dieser Technik können hunderte Informationen abgespeichert werden, indem man die Wörter mit markanten Punkten zum Beispiel auch in der eigenen Wohnung verknüpft.
Ein neuer Trend ist Online-Gehirntraining. Siehst du darin eine sinnvolle Ergänzung deines persönlichen Gedächtnis-Workouts?
Christiane: Um das Gehirn fit zu halten, sind abwechslungsreiche Übungen sehr wichtig. Meine Spezialdisziplin Gedächtnistraining ist gut, um sich Dinge zu merken. Aber das ist nur eine trainierbare Fertigkeit des Gehirns. Ich habe das Online-Gehirntraining NeuroNation getestet und dort kann ich neben dem Gedächtnis auch Aufmerksamkeit, logisches Denken und Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung verbessern. Mir macht das Training auf der App echt Spaß und erstaunlicherweise schneide ich hier auch beim Rechnen ganz gut ab, was eigentlich gar nicht zu meiner Mathe-Phobie passt.
Über deine Mathe-Angst sprichst du auch in deinem Buch in Verbindung mit dem Einfluss von Emotionen auf das Denken. Gibt es einen Weg, um negativen in positiven Stress umzuwandeln?
Christiane: Es gibt Methoden, die uns dazu bringen können, positiver zu denken. Wichtig ist zu erkennen, wenn sich Denkmuster einschleichen, die Stress auslösen. Obwohl es auch positiven Stress gibt, ist Stress bei uns meist negativ konnotiert, weil wir ihn nur bei Überforderung wahrnehmen. Ich war in der Schule immer schlecht in Mathe, was auch heute noch die Ich-kann-kein-Mathe-Blockade hervorruft. Man muss sich dieses Denkmuster bewusst machen und es aktiv überwinden.
Du beschreibst im Buch eine genialere Version deines Selbst - wie sieht die aus?
Christiane: Diese Frage nach Genialität ist als hilfreiches Gedankenspiel zu verstehen, das ich jedem empfehlen möchte - es geht in keinem Fall um den Optimierungswahn: immer schneller, höher, weiter! Vielmehr ist es eine Möglichkeit, sich bewusst mit seinen eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Und dann stellt man sich bald die Frage: Was kannst du besser machen, außer Bücher lesen oder Kreuzworträtsel lösen? So habe ich einiges infrage gestellt und viel ausprobiert, um herauszufinden, was mir hilft, mit stressigen Situationen zurechtzukommen. Ich fand es spannend, mich dem Thema aus so verschiedenen Richtungen zu nähern. Die Möglichkeiten, die vielfältiges Gehirntraining bietet - ob Merktechnik, bewussteres Denken oder regelmäßiges Gehirnjogging - haben mich sehr beeindruckt. Sie helfen mir zum Beispiel sehr bei meiner Arbeit als Moderatorin. Dadurch habe ich gelernt, mit Stress bei der Arbeit umzugehen. Und das macht mich persönlich um positive Erfahrungen reicher - und Schritt für Schritt immer ein wenig glücklicher.
NeuroNation: Deutschlands führendes Fitness-Studio für den Kopf
NeuroNation ist mit über 300.000 Mitgliedern Deutschlands führendes Online-Gehirntraining. Mit mehr als 60 Übungen bietet NeuroNation das größte und einzige mit Wissenschaftlern entwickelte kognitive Trainingsprogramm mit integriertem sozialen Netzwerk. Personalisierte Übungen mit individuellen Fortschrittsanalysen und der Austausch mit Freunden motivieren zu geistigen Höchstleistungen. NeuroNation ist im Web und als App erhältlich und befähigt die Nutzer überall und zu jeder Zeit, ihre kognitiven Fähigkeiten zu steigern. Nach mehrfachen Auszeichnungen, unter anderem durch die AOK Deutschland und das Bundesministerium für Gesundheit, wird das NeuroNation-Gehirntraining zunehmend in medizinischen Projekten und im betrieblichen Gesundheitsmanagement eingesetzt.