Erste wichtige Zutat für den großen Erfolg ist ein BabyGuard Schutzsystem. Mit ihm sind Stationseingang, Notausgang und die zwei Türen des Säuglingszimmers gesichert. Es arbeitete mit speziellen Chips für Mutter und Kind und schlägt Alarm, wenn sich das Baby alleine einer der gesicherten Türen nähert. "Das ist schon beruhigend", sagt Ute Küssow, die ihre Tochter Lena in der Klinik entband. Zwar sei auch das restliche Angebot der Klinik überzeugend. Aber bei zwei ähnlichen Angeboten gebe das Schutzsystem den Ausschlag.
Zu dem Gesamtkonzept gehören auch umfangreiche Renovierungen. "Neun Monate dauerten die Arbeiten und kosteten rund 900.000 Euro", berichtet Dr. Wolfgang Skorvanek, Pressesprecher des Klinikums. Heute hat die Station A3 28 Betten in insgesamt 14 Zimmern. Darunter sind auch ein Familienzimmer, das wie ein normales Schlafzimmer eingerichtet ist, und mehrere Einzelzimmer. Frühstück und Abendbrot gibt es für die jungen Mütter auf Wunsch von Buffet, das am Ende der Station mit dem Charme eines modernen Bistros eingerichtet ist.
Flankiert wird die Wirkung des neuen Ambientes von einem umfangreichen Begleitkonzept."Früher gab es größere Familien, die werdende und junge Eltern oft mit Rat und Tat begleiteten. Heute bieten wir die unterschiedlichsten Hilfen in der Zeit vor der Geburt bis zum ersten Lebensjahr an", umreißt der Chefarzt Dr. Frank Schmolling die Idee dahinter. Das Konzept des Knappschaftskrankenhauses ist vielfältig. Es umfasst Hebammenhausbesuche, Kursangebote, beispielsweise von Yoga für Schwangere bis hin zu Erziehungsratschlägen, sondern auch einen engen Kontakt mit den niedergelassenen Ärzten.
Das Paket aus Baby-Schutz und tollem Ambiente hat sich offenbar in Dortmund herum gesprochen: Während in der Stadt die Entbindungszahlen leicht sinken, haben sie im Knappschaftskrankenhaus gehörig zugenommen: von 420 in 2004 auf 671 in 2006. Vor der Renovierung war die Zahl der Geburten sogar auf unter 300 gefallen.