Der Startschuss für die Attacken auf das Zwerchfell fällt am 13. September. Dann gastiert Heinz Gröning, ein sensibler Poet, gefangen im Körper eines zu stark behaarten LKW-Fahrers, mit seinem aktuellen Programm "Alles über Liebe" in der Hockenheimer Stadthalle. Gröning leidet nicht, wie viele andere Männer, unter absolutem Realitätsverlust - nein, er genießt ihn. Er mixt aus dem Satzbau Heinrich von Kleists und der Poesie Friedrich Schillers einen Comedy-Cocktail mit Spaßtiefe. Er verbindet verrückte und großartig absurde Einfälle mit slapstick-geladenen Action-Sequenzen. Heinz ist und bleibt eben der unglaubliche G Punkt.
Der nächste Höhepunkt im Veranstaltungskalender bahnt sich am 31. Oktober an: Vor 25 Jahren auf der Ostalb gegründet, sind drei Komödianten seit einem Vierteljahrhundert im Zeichen der Unterhaltung unterwegs. Ihr Name: "Die Kleine Tierschau". Das Jubiläum gilt es, mit der großen Geburtstagsgala "Das Wunder von Heubach" zu feiern. Die drei Comedians Michael Schulig, Ernst Mantel und Michael Gaedt sind ihre eigene Big Band, ihr eigener Stargast, Kandidat und Moderator. Neben den Sketchen sind die Tanzeinlagen und der dreistimmige Gesang nicht nur parodistisches Beiwerk, sondern fester Bestandteil der Show.
Fulminant geht's im Jahr 2009 weiter. Mit seiner "MundARTacke" wagt der promovierte Sprachwissenschaftler und Mimik-Großmeister Christian Habekost wieder den großen Rundumschlag: von den Befindlichkeiten der KurPfälzer Provence hin zu den großen Themen, die die Welt bewegen: Rente mit 40, Globa-lall-isierung, Kurpälzisch als Fremdsprache und die Metropolregion als Großbaustelle im Klimawandel. "Chako" bietet am 3. April in der Stadthalle MundArt-Comedy wie sonst keiner: rasant und deftig, groovy und heftig, intelligent und bissig, unkorrekt, ungeleckt und direkt vunn de Gosch voll schnell uffs Trommelfell.
"Gibt es ein Leben über 40?", fragt Thomas Reis am 23. April. Das Programm ist eine Groteske über unsere Macke mit der Zeit, über die heitere Vergeblichkeit des Strebens; ein Stück über ältere Kinder und kindliche Eltern, über Raver auf dem Tretroller mit Ischiasproblemen und Soziologie-Studentinnen mit Seniorenpass; über Menschen, die sich solange fortbilden, bis sie weg sind und über solche, die pausenlos arbeiten, um später dann doch keine gute Zeit zu haben. Thomas Reis präsentiert Kabarett zwischen Gegenwartsangst und Zukunftsbewältigung, zwischen Faltencreme und Kinderwunsch.
Heinrich Pachls Ich-AG kommt am 15. Mai in schweres Wetter: Staatsanwalt und Steuerfahndung sind ihr auf die Spur gekommen. Und auf der Liste der Laster steht so ziemlich alles, was bei den kapitalistischen Kavaliersdelikten Rang und Namen hat: vom geistigen Subventionsbetrug bis zur moralischen Konkursverschleppung. Da knirscht es bei der Arbeitgeber-Nehmer-Konstruktion dieses Doppel-Ichs heftig im Gebälk, und es kommt mit dem Programm "Die Spur der Scheine" innerhalb dieser allzutäglichen Person zu außerordentlichen Zwerchfell-Zerreißproben.
Kein Geld, keine Arbeit. Und keine Ahnung, wie es weitergeht! Das ist Deutschland im Jahr 2008! Aber es kommt noch schlimmer: Wir sind Papst, ein Mädchen ist Kanzler und Lafontaine Ossi - der Untergang droht. Doch Rettung naht am 27. Mai. Da kann das Publikum getrost den Highlander vergessen, denn: Es kann nur den Einen geben, der dieses Land noch vor sich selbst retten kann: Ingo Appelt, den Pionier der deutschen Standup-Comedy. Als Superstar gab er die Antwort auf alle Fragen, in seiner neuen Show wird er auch in Hockenheim "Live" zum Retter der Nation. Er wird den Besuchern die Augen öffnen.