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Für eine bürgerrechtliche Erneuerung Europas

Autorinnen und Autoren der neuen Buchzeitschrift "Latenz" plädieren für mehr Demokratie in Europa

(lifePR) (Mössingen-Talheim, )
Um dem weiter aufkeimenden Populismus deutlicher entgegenzutreten setzen sich die Autorinnen und Autoren der neuen Buchzeitschrift "Latenz" für eine stärkere Anbindung der europäischen Entscheidungsprozesse an demokratisch nachvollziehbare Verfahren von Bürgerinnen und Bürgern ein. Sowohl der Europapolitiker der Grünen, Reinhard Bütikofer, wie auch die Wissenschaftlerin Ulrike Guérot, plädieren für eine Erneuerung des europäischen Hauses. Die französischen Philosophen Étienne Balibar und Arno Münster wenden sich gegen nationalistische Rückwendungen. Die ungarische Philosophin Ágnes Heller spricht sich für ein mehr kosmopolitisches Denken aus. Der italienische Philosoph Gianni Vattimo tritt für mehr geistige Freiheit in den Debatten ein. Der tunesische Philosoph Mohamed Turki fordert von Europa eine bessere Öffnung hin zu den demokratischen Kräften in den arabischen Rebellionen.

Die Herausgeber der neuen Buchzeitschrift "Latenz", die Verleger Irene Scherer und Welf Schröter, laden Intellektuelle in Europa ein, sich auf einen intensiven Demokratie-Dialog einzulassen, um nationalistischen und rechtskonservativen Strömungen energischer entgegen zu treten.

Neue internationale politisch-philosophische Buchzeitschrift „Latenz“ im Talheimer Verlag erschienen

Schwerpunkt der Ausgabe: Wer ist das Volk? Die Vermessung der Demokratie - Spannungen im zivilgesellschaftlichen Bewusstsein


Für die Erneuerung und Ausweitung der Demokratie in Europa setzt sich die erstmals zur Frankfurter Buchmesse erscheinende Buchzeitschrift „Latenz“ ein. Das vom Talheimer Verlag herausgegebene Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur wird von einer fünfköpfigen Fachredaktion geleitet. Dreißig international renommierte Fachexpertinnen und Fachexperten aus Frankreich, Polen, Österreich, Kroatien und Deutschland bilden einen kompetenten Beirat. Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe legt Antworten auf die Frage vor „Wer ist das Volk?“ und leistet Beiträge zur Neuvermessung der europäischen Idee der Demokratie.

„Nach mehr als 25 Jahren verlegerischer Tätigkeit auf dem offenen Feld des Sachbuches sehen wir den Bedarf nach einer Buchzeitschrift, die das aufklärerische Denken aus Philosophie und Sozialwissenschaften mit gesellschaftspolitischem Handeln verbindet,“ betonen die Herausgeber Irene Scherer und Welf Schröter: „Es geht einerseits um die Verteidigung und Aufhebung der Werte der „Trikolore“ als Erbschaft der Citoyennes und der Citoyens, um Sichtung des Unabgegoltenen und scheinbar Verschollenen, um die Wiederentdeckung enttäuschter ungleichzeitiger Hoffnungen als Gärstoff für Besseres. Zugleich rückt die Weiterentwicklung der Gegenwart zugunsten einer Humanisierung des Menschen unverändert auf die Tagesordnung.“

Das Journal „Latenz“ will ein Debatten-Forum sein. Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Fachdisziplinen und gesellschaftlicher Gruppierungen sollen eine Plattform erhalten, auf der innerhalb eines breiten Themenspektrums zwischen Gesellschaftstheorie und historisch-politischer Analyse, ökonomischer Prognose und ästhetischer Kritik versucht werden soll, die Gegenwart zu vermessen, deren innere Dynamik aufzuspüren und auf ihr eventuell emanzipatorisches Potenzial hin zu befragen.

Die Redaktion wird von Dr. Dr. Matthias Mayer, Dr. Mathias Richter, Inka Thunecke, Irene Scherer und Welf Schröter gebildet.

Buchangaben: Latenz, Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur. Ausgabe 01|2016: Wer ist das Volk? Die Vermessung der Demokratie Spannungen im zivilgesellschaftlichen Bewusstsein. Herausgegeben von Irene Scherer und Welf Schröter. Redaktion: Dr. Dr. Matthias Mayer, Dr. Mathias Richter, Inka Thunecke, Irene Scherer und Welf Schröter. Mit Beiträgen von Étienne Balibar, Reinhard Bütikofer, Ulrike Guérot, Yves Sintomer, Mathias Richter, Inka Thunecke, Luca di Blasi, Welf Schröter, Irene Scherer, Andrea Gabler, Harald Wolf, Arno Münster, Mohamed Turki, Hans-Ernst Böttcher, Ágnes Heller, Gianni Vattimo, Claus-Artur Scheier, Matthias Mayer, Elat Lapidot, Beat Dietschy, Sigmund Pfender, Ulrich Müller-Schöll, Yannic Bellino, Martin Speer. Mössingen 2016, 276 Seiten, Preis 34,00, ISBN 978-3-89376-170-8.

Inhaltsübersicht der ersten Ausgabe der neuen Buchzeitschrift „Latenz“

Der inhaltliche Schwerpunkt der ersten Ausgabe folgt der Frage „Wer ist das Volk?“ Der Untertitel „Die Vermessung der Demokratie ‒ Spannungen im zivilgesellschaftlichen Bewusstsein“ verweist auf den Bedarf nach Analyse und Bewertung, nach Kritik und Entwurf. Im Aufruf zur Einreichung von Beiträgen wurden unter anderem folgende Fragen gewogen: „Welche Erbschaften der Demokratieutopien sind noch unabgegolten und drängen tendenziell auf Einlösung? Welche Errungenschaften sind schon wieder verloren gegangen? Welche neuen Horizonte von Demokratieutopien entfalten sich heute? In welchen Hinsichten liegt die Verwirklichung politischer und sozialer Demokratie in Europa in der Überwindung und Aufhebung nationalstaatlicher Begrenzungen? Lässt sich die in vielen Ländern Europas während der letzten Jahre in der Exekution vermeintlicher ökonomischer Sachzwänge erstarrte Parteiendemokratie wiederbeleben oder liegt die Zukunft der Demokratie in der Konfrontation zwischen einem linken und einem rechten Populismus? Wie verteidigt man den Raum demokratischer Deliberation erfolgreich gegen populistische Versuchungen, die zur Diktatur der Mehrheit streben?“

INHALT

Werte der „Trikolore“. Editorial
Von Irene Scherer und Welf Schröter

„Latenz“ — Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur
Von Matthias Mayer, Mathias Richter, Inka Thunecke, Irene Scherer und Welf Schröter

I. Wer ist das Volk? Die Vermessung der Demokratie —
Spannungen im zivilgesellschaftlichen Bewusstsein


Demokratisierungen. Über Partizipation, Repräsentation und Konfliktdemokratie
Von Étienne Balibar

Mehr Demokratie durch mehr Europa
Von Reinhard Bütikofer

Staaten und Mächte kommen und gehen, Republiken bleiben und leben
Von Ulrike Guérot, mit Yannic Bellino und Martin Speer

Die anderen Wege der Demokratie. Eine globalgeschichtliche Perspektive
Von Yves Sintomer

Wer ist das Volk? Über die Leerstelle der Macht im symbolischen Dispositiv der Demokratie
Von Mathias Richter

„Wir sind das Volk“. Versuch über das politische Covern
Von Luca di Blasi

Komplexität als strukturelles Hemmnis moderner Demokratie
Von Welf Schröter und Irene Scherer

Demokratie als Entwurf der Autonomie. Der Beitrag des Cornelius Castoriadis
Von Andrea Gabler und Harald Wolf

Schwarze Wolken über Frankreich im Ausnahmezustand. Düstere Aussichten für die Präsidentschaftswahlen
Von Arno Münster

Latenz, Tendenz, Utopie. Zur Vermessung der Demokratie in der arabischen Welt
Von Mohamed Turki

Rechtsstaatsaspekte der Vermessung der Demokratie in der arabischen Welt
Von Hans-Ernst Böttcher

II. Philosophie und Gesellschaft

Kosmopolitismus als Philosophie, als Zuflucht und Schicksal
Von Ágnes Heller

Geistige Freiheit
Von Gianni Vattimo

Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit. Hegel und die Zukunft
Von Claus-Artur Scheier

„Unendliche Endlichkeit“. Zur Ethik und Geschichtsphilosophie in Giordano Brunos De la causa, principio et uno
Von Matthias Mayer

Volk der Wissenden. Über heideggersche und jüdische Epistemo-Politik
Von Elat Lapidot

III. Kultur, Ästhetik und Lebenswelt

Heimat in der Zukunft? Zur Befreiung der Arbeit im Denken von Ernst Bloch
Von Beat Dietschy

Fritz Bauer — Sein Mut und die Notwendigkeit zum Widerstand: „m aufrechten Gang seiner Pflicht“
Von Sigmund Pfender

Aneignung oder Resonanz? Zum normativen Hintergrund zweier Neudeutungen des Entfremdungstheorems
Von Ulrich Müller-Schöll

Autorinnen und Autoren
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Seit fast dreißig Jahren erscheinen im Talheimer Verlag anspruchsvolle Sachbücher zu den Themenfeldern Gesellschaftspolitik, Kultur, Europa, Bildung, Technik, Arbeitswelt, Philosophie, Sozialwissenschaften und Religionskritik.

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