Sie protestierte in Mutlangen gegen die Atomrüstung, war Ärztin und wirkte politisch im Kreistag. Mit spitzem Humor veröffentlichte sie im Talheimer Verlag 1999 ihr politisches Tagebuch unter dem Titel „,Mann und Frau sind vor dem Gesetz gleich‘ – aber nicht vor öffentlichen Toiletten. Feministische und andere Eindrücke vom Leben“. Über zwei Jahrzehnte führte sie ihre politisch-privaten Notizen mit weiblichem Blick auf die öffentliche Politik und gesellschaftliche Hindernisse. Heidi Crämer kämpfte – auch schreibend – mit der Vereinbarkeit von familiärer Privatheit und aktiver Öffentlichkeit. Sie hatte Punkte gemacht, für sich und für viele Frauen. Sie war engagierte Zeitzeugin politischer Umbrüche, vor allem Zeitzeugin frauenrelevanter Entwicklungen zwischen Nachkriegszeit und Jahrtausendwende.
Heidi Crämer trug zur Ermutigung bei und fühlte sich ermutigt: „Die Raketen sind abgezogen, Wackersdorf und Wyhl wurden nicht gebaut. Wir sind alt geworden. Die Jungen haben das Widerstehen übernommen. Sie machen ihre Sache gut. Bewundernswert gut. Wir dürfen uns auf anteilnehmendes Zuschauen zurückziehen, Ruhe geben, lockerlassen. Wenn's sein muß, auch wieder kämpfen. Wenn's sein muß!“ (Heidi Crämer)
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