Nachdem sich die heimischen Heizölpreise in den ersten drei Wochen des noch jungen Jahres zumindest innerhalb eins schmalen Preiskanals auf und ab bewegt hatten, muss heute Morgen mit einem Preisrückgang von nur 0,1 Cent/Liter schon fast von „Stillstand“ gesprochen werden. Eine Bestellung von 2.000 Liter kostet am Donnerstagmorgen 59,23 €uro/100 Liter und somit nur unwesentlich weniger als noch zur gestrigen Wochenmitte. Da es auch am Rohölmarkt aktuell an richtungsweisenden Meldungen fehlt, ist davon auszugehen, dass deutliche Preisschwankungen im Laufe des Handelstages ausbleiben.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute im frühen Handel ein differenziertes Bild. In acht Bundesländern waren am Morgen Preisrückgänge zu verzeichnen und in den anderen acht Bundesländern legte der Heizölpreis leicht zu bzw. blieb unverändert. Mit 0,3 bis 0,4 Cent/Liter konnten die kräftigsten Preisnachlässe in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein festgestellt werden. Die deutlichsten Preiserhöhungen zwischen 0,3 und 0,6 Cent/Liter waren am Donnerstagmorgen hingegen in Hessen, im Saarland und in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Bereits letzten Woche haben wir darüber berichtet, dass die Heizöl-Nachfrage zwischenzeitlich unerwartet deutlich angestiegen ist, bevor sie am Wochenende wieder merklich nachgelassen hat, bevor sie am Montag erneut deutlich anzog. Die jüngste Nachfrage-Kurve stellt somit zurzeit keinen wirklich ausschlaggebenden Faktor dar, der die kurzfristige Entwicklung der Heizölpreise entscheidend beeinflussen sollte. Doch bereits im letzten Jahr hat sich am Heizölmarkt mehrmals gezeigt, dass aus einer zunächst nur übersichtlichen Nachfrage eine regelrechte „Bestellwelle“ wurde, die die Preise nach oben klettern ließ.
Nachdem die Rohölpreise am Montag noch an den Abwärtstrend der Vorwoche angeknüpft hatten, folgte am Dienstag eine leichte Gegenbewegung und der Übergang in eine Aufwärtsbewegung. Die Rohölpreise wurden zur gestrigen Wochenmitte erneut von den Spekulationen auf ein billionenschweres staatliches Hilfspaket in den USA beflügelt und kletterten zwischenzeitlich bis kurz unter ein neues 11-Monats-Hoch. Auch wenn das Langzeithoch gestern nicht ganz erreicht werden konnte, besteht am Ölmarkt die Hoffnung, dass die neue US-Regierung die Wirtschaft „ankurbeln“ und dadurch die Rohöl-Nachfrage entscheidend steigen könnte.
Die sich am heimischen Heizölmarkt zuletzt immer wieder andeutenden „Nachfrage-Pieks“ und die damit verbundene Zunahme von Heizölbestellungen werden vom Handel aktuell wohlwollend zur Kenntnis genommen. Dennoch befinden sich die aktuellen Verkäufe im Vergleich weiterhin massiv unter den Absatzmengen des Vorjahres. Da die Heizölpreise weiterhin nur innerhalb eines äußerst schmalen Preiskanals schwanken, ist nicht davon auszugehen, dass das Verbraucher-Interesse kurzfristig zunimmt und der Handel die aktuellen "Rückstände" bis Ende des Monats aufholen wird.