Auch wenn die Preisbewegungen am heimischen Heizölmarkt im Vergleich zu den Vormonaten in den letzten drei Wochen merklich übersichtlicher ausfielen, konnte sich der Heizölpreis fast unbemerkt in die unmittelbare Nähe eines Vier-Wochen-Hochs „schleichen“. Und auch heute wird die aktuelle Aufwärtsbewegung mit einer Preissteigerung von 0,2 Cent/Liter weiter fortgesetzt. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit zum Start in den heutigen Handelstag 51,05 €uro/100 Liter. Den Vorgaben der Finanzmärkte nach zu urteilen, sollten weitere Preissteigerungen im Tagesverlauf ausbleiben.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute ein differenziertes Bild. In zehn Bundesländern waren heute Morgen Preisrückgänge zu verzeichnen und in den anderen sechs Bundesländern legte der Heizölpreis leicht zu bzw. blieb unverändert. Mit 0,2 bis 0,3 Cent/Liter konnten die kräftigsten Preisnachlässe in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, im Saarland, Sachsen und Thüringen festgestellt werden. Die deutlichsten Preiserhöhungen zwischen 0,3 und 0,6 Cent/Liter waren am Morgen hingegen in Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Nachdem die in den ersten fünf Monaten des aktuellen Jahres nahezu konstant sinkenden Heizölpreise zu einer für das Frühjahr ungewöhnlich hohen Anzahl von Bestellungen führten, hat sich die Lage am heimischen Heizölmarkt seit Anfang Juni merklich beruhigt. Im Wesentlichen liegt dies an einer ersten Sättigung des Marktes anhand von steigenden Bevorratungsständen bei immer mehr Verbrauchern. Außerdem setzen Verbraucher vermehrt auf ein weiteres Abwärtspotenzial der heimischen Heizölpreise, da es am Rohölmarkt an richtungsweisenden Impulsen mangelt.
Die Rohölpreise haben sich am gestrigen Mittwoch im Tagesverlauf nur innerhalb eines schmalen Preiskanals bewegt und den Handel mit geringen Preisrückgängen verlassen. Zurückzuführen ist die orientierungslose Entwicklung auf die gegenseitige Neutralisierung der aktuellen Meldungen. Während die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten aktuell zu einer erhöhten Nachfrage nach riskanten Anlageformen führt, zu denen auch Rohstoffe wie Öl gehören, lastet die Furcht vor einer neuen Infektionswelle in der Corona-Krise auf die zu erwartende Rohölnachfrage und den globalen Konjunkturerwartungen.
Auch wenn bei den Heizölpreisen zuletzt der Übergang in einen leichten Aufwärtstrend ersichtlich war, befinden sich die Preise weiterhin rund 20 Cent je Liter unter dem Vorjahresniveau. Trotz Heizölpreisen auf Niedrigpreisniveau, verschieben immer mehr Verbraucher die jährliche Bevorratung vorerst. Spekulationsfreudige Verbraucher sollten jedoch beachten, dass aktuelle Bestellungen von vielen Händlern frühestens Anfang September ausgeliefert werden, da zunächst die Bestellungen der letzten Wochen und Monate abgearbeitet werden müssen.