Während die Heizölpreise in den zurückliegenden Wochen und Monaten aufgrund der bis heute anhaltenderen Corona-Pandemie von teils massiven Preissprüngen geprägt war, wird mit dem Blick auf den oberen Preis-Chart der Seitwärtstrend der letzten Tage recht deutlich. Zum Start in den heutigen Handelstag muss jedoch eine deutliche Preissteigerung von 1,0 Cent/Liter festgestellt werden. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet am Mittwochmorgen zunächst 50,92 €uro/100 Liter. Den Vorgaben der Finanzmärkte nach zu urteilen, könnte es im Tagesverlauf zu weiteren Preissteigerungen kommen.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisanstiegen in allen Bundesländern. Dabei stiegen die Heizölpreise mit 0,8 bis 1,0 Cent/Liter am wenigsten in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen. Kräftigere Preisanstiege waren hingegen zwischen 1,2 und 1,3 Cent/Liter in Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Ein besonderes Augenmerk fällt heute auf Hamburg, da hier die Heizölpreise weiterhin unter 47,- €uro/100 Liter liegen.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Nachdem sich die Heizölpreise seit Anfang Juni nur noch innerhalb eines vergleichsweise schmalen Preiskanals von weniger als drei €uro/100 Liter bewegten, muss die gestrige Preissteigerung von mehr als einem €uro im Laufe des Handelstages als ungewohnt deutlich bezeichnet werden. Auch gestern folgte der Heizölpreis den klaren Vorgaben der internationalen Finanzmärkte, an denen die zuletzt merklich verbesserte Stimmung für eine deutliche Aufwärtsbewegung am Ölmarkt sorgte.
Die Rohölpreise starteten gestern Morgen mit deutlichen Preissteigerungen in den Tag, bevor ein Teil der Gewinne im Tagesverlauf wieder abgegeben wurde. Der Preisanstieg muss in seiner Höhe als überraschend deutlich bezeichnet werden, da sich am Ölmarkt nahezu konstant preisdrückende und preistreibende Impulse gegenüberstehen. Für die gestrigen Steigerungen sorgte die Aussicht auf ein neues Konjunkturprogramm der amerikanischen Regierung, sowie zusätzliche Unternehmenshilfen der US-Notenbank Fed. Für Belastung sorgt dagegen weiterhin die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle infolge der zuletzt deutlich gestiegenen Fallzahlen in China und den USA.
Trotz der aktuellen Preissteigerungen befinden sich die Heizölpreise weiterhin rund 20 Cent je Liter unter dem Niveau des Vorjahres. Mit Blick auf die Preisentwicklung kann aktuell festgestellt werden, dass die Nachfrage moderat bleibt und der heimischen Heizöl- markt nach den vorherigen Rekordmonaten in eine ruhige Phase übergegangen ist. Spekulationsfreudige Verbraucher sollten beachten, dass aktuelle Bestellungen häufig erst im Ende August ausgeliefert werden können, da die Lieferanten zunächst die Bestellungen der Vormonate abarbeiten müssen.