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TARGET e.V. Ruediger Nehberg

Hamburg ehrt Menschenrechtler Rüdiger Nehberg

Großer Empfang für „Sir Vival“ im Kaisersaal des Rathauses

(lifePR) (Hamburg, )
Der Hamburger Senat hat den Abenteurer und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg (75) mit der "Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber" geehrt. Hamburgs Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus überreichte die hohe Auszeichnung am 4. Februar (14 Uhr) im Kaisersaal des Rathauses vor rund 100 Gästen. "Sir Vival", Gründer der Menschenrechtsorganisation TARGET e.V., wurde für sein Engagement gegen Weibliche Genitalverstümmelung geehrt. Sein einzigartiger Verdienst bestehe darin, dass das Verbrechen von der Elite der Islamgelehrten geächtet und zur Sünde wider höchste Werte des Islam erklärt wurde. Damit werden 90 Prozent der immer noch täglich (!) achttausend Opfer erreicht.

"Rüdiger Nehberg hat mit seinem langjährigen Engagement gegen die Weibliche Genitalverstümmelung und für die Rechte der Frauen und Mädchen gezeigt, wie wichtig der interkulturelle und interreligiöse Dialog bei der Beendigung dieses grausamen Brauches ist. Seinem unermüdlichen persönlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass die Weibliche Genitalverstümmelung in vielen islamischen Ländern von höchster Stelle als Verbrechen und unislamisch erklärt wurde. Für dieses außerordentliche Engagement verdient Rüdiger Nehberg unsere größte Anerkennung. Deshalb freue ich mich, ihm die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber zu verleihen", betonte Bürgermeister Ahlhaus.

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer. "Rüdiger Nehberg ist der richtige Mann als Menschenrechtler und Kämpfer. Es ist sein Verdienst, dass er 2006 im Al-Azhar-Konferenz-Zentrum zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Persönlichkeiten an einen Konferenztisch gebracht hat. Er hat ein Umdenken eingeleitet und bringt damit die Menschheit einen großen Schritt voran. Er ist ein großer friedlicher Revolutionär, der gewaltlos das Leben von Millionen Mädchen und Frauen schützt und rettet", sagte Imeyer, der in der Hansestadt auch Honorargeneralkonsul Bulgariens ist.

Prof. Dr. Muhammad Shama, Repräsentant der Azhar (geistiges Zentrum des sunnitischen Islam in Kairo), hob hervor: "Der Weg der Nehbergs in Form der engen Zusammenarbeit mit der Azhar hat die Erfolg versprechendste Voraussetzung für das Ende des menschenverachtenden Brauchs geschaffen. Denn auf die Azhar schaut die islamische Welt."

Rüdiger Nehberg: "Diese Ehrung gebührt eigentlich unseren hohen islamischen Verbündeten. Ohne ihre Offenheit und die Bereitschaft, einer Jahrtausende lang vertretenen Meinung entgegenzutreten, wären wir nicht so weit vorangekommen."

Die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber wird seit 1953 an Bürger verliehen, die sich in herausragender Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Die Verleihung an Rüdiger Nehberg fand in einem besonders würdigen Rahmen statt.

Rüdiger Nehberg gründete TARGET am 5. August 2000 mit seiner heutigen Frau Annette (51). Wider den Zeitgeist haben die beiden Norddeutschen von Anfang an auf die Kraft und die Ethik des Islam gesetzt. Mit diesem unkonventionellen Weg hat TARGET beispiellose Erfolge erzielt. Der Durchbruch gelang 2006 mit der internationalen Gelehrten-Konferenz an der Azhar. Höchste muslimische Theologen ächteten den Brauch in einer "Fatwa" (Rechtsgutachten) als ein mit dem Islam unvereinbares Verbrechen. Die "Fatwa von Kairo" bildet seither die Grundlage von TARGETs heutiger Aufklärungskampagne DAS GOLDENE BUCH. TARGET lässt das kostbar gestaltete Werk in den betroffenen Ländern gratis an die Moscheen verteilen. Es ist als Predigtgrundlage für die Imame gedacht. Ägyptens Großmufti hat das Buch mit einem Vorwort geehrt. Erste Lieferungen sind an Äthiopien, Djibouti und Mauretanien gegangen. Langfristig ist eine Vier-Millionen-Auflage geplant.

Schon vorher gab es unkonventionelle Aktionen. 2005 unternahmen Annette und Rüdiger Nehberg im Auftrag von Mauretaniens Großmufti mit zwölf Kamelen eine "Karawane der Hoffnung" durch den afrikanischen Wüstenstaat, um die neue Botschaft auf Fahnen in die Oasen zu tragen. Sie begann in Hamburg unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters.

Für sein Engagement gegen Weibliche Genitalverstümmelung wurde Rüdiger Nehberg bereits 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. 2007 erhielt er zudem den Hamburger Bürgerpreis.

Eine Sonderausstellung "Annette und Rüdiger Nehberg - Mit dem Islam gegen Weibliche Genitalverstümmelung" startet am 6. Februar, dem Internationalen Tag gegen Weibliche Genitalverstümmelung, im Völkerkundemuseum (Rothenbaumchaussee 64). Die Schau läuft bis zum 13. Februar. Filme und Vorträge runden das Programm ab. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags bis 21 Uhr.

Ausstellung, Filme und Vorträge sind nicht für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren zu empfehlen.

Weitere Infos www.target-nehberg.de www.voelkerkundemuseum.com

Honorarfreie Fotos von Rüdiger Nehbergs Ehrung können ab 15 Uhr in der Sozialbehörde (pressestelle@bsg.hamburg.de ) angefordert werden.
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