Der Hamburger Arzt und BIG-Vorsitzender Mustafa Yoldaş: "In einem Zeitalter universeller Menschenrechte, die grundsätzlich aus islamischer Sicht verbrieft sind, können und dürfen wir Unrecht im Namen des Islam nicht mehr dulden. Diese Frauen verachtenden Sitten müssen nicht nur geächtet, sondern auch strafrechtlich verfolgt werden."
Imam Tarafa Baghajati, Obmann der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen sowie TARGETs Berater, wagte die Prognose: "Vielleicht schon 2020 werden wir uns alle gemeinsam in diesem Raum wieder zusammenfinden, um das Ende dieses Brauches zu feiern."
Eröffnet wurde die Ausstellung von Hamburgs Zweitem Bürgermeister Dietrich Wersich. Danach erklärte der hohe Gast aus Ägypten, wie es zu jener historischen Konferenz von Annette und Rüdiger Nehberg mit den höchsten Gelehrten des Islam in der Azhar gekommen ist. Die beiden Norddeutschen hatten im November 2006 dazu eingeladen. Ägyptens Großmufti Prof. Ali Gom'a hatte für die Konferenz sogar die Schirmherrschaft übernommen. Und so war das Wunder beinahe programmiert: Die Delegierten erklärten einstimmig die 5000 Jahre alte Tradition zu einem Verbrechen, zur Sünde, und schufen die Basis für ein absehbares Ende des Grauens. Das Zustandekommen dieser "Fatwa" (Rechtsgutachten) ist der Inhalt des Buches, das Imamen in aller Welt als Predigtgrundlage dienen soll. Es ist auch der Kernpunkt der Sonderausstellung.
Die Sonderausstellung "Annette und Rüdiger Nehberg - Mit dem Islam gegen Weibliche Genitalverstümmelung" erzählt vom Verbrechen, von Tränen der Wut und Ohnmacht, von Rebellion und der systematischen Umsetzung einer Vision. Die Schau macht Gänsehaut und Hoffnung. Und sie zeichnet ein anderes Bild des Islam, geprägt von Offenheit und Kooperation.
Die Besucher erwartet eine Sahara-Kulisse mit eindrucksvollem Wüstenpanorama, Nomadenzelt und Kamelen sowie Stelltafeln und Kurzfilm. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Präsentation des GOLDENEN BUCHES.
Über "TARGETs Kampf für die Mädchen Afrikas" berichtet "Sir Vival" Rüdiger Nehberg in einem knapp einstündigen Vortrag am 7. Februar (19 Uhr) und am 11. Februar (18 Uhr). Eintritt 5 € / Kartenvorverkauf an der Museumskasse.
Die preisgekrönten TV-Reportagen über TARGETs Engagement werden gezeigt: "Karawane der Hoffnung" (Grimme-Preis 2010 / Rose d'Or 2010) am 6. Februar um 18 Uhr und am 12. Februar um 17.30 Uhr.
"Feldzug gegen ein Tabu" (Gold- und Special Award World Media Festival Hamburg 2007) am 8. Februar um 19 Uhr und am 12. Februar um 16 Uhr. Bei den ersten Vorführungen sind die jeweiligen Regisseure anwesend. Der Eintritt ist frei.
Ausstellung, Filme und Vorträge sind nicht für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren zu empfehlen.
Völkerkundemuseum, Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg, 040/42 88 79-0
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr sowie Donnerstag bis 21 Uhr
Weitere Infos
www.voelkerkundemuseum.com
www.target-nehberg.de