- Operatives Ergebnis gesteigert – Bilanzsumme erneut gewachsen
- Unerwartet starker Anstieg des Zins- und Provisionsüberschusses
- Solides Kostenmanagement – sinnvolle Investitionen
- Kapitalbildung im Einklang mit den guten Wachstumszahlen, Kernkapitalquote stabil bei sehr soliden 12 Prozent
- Vorstandsvorsitzender Oliver Klink: „2020 war für uns alle ein schwieriges Jahr, das vorrangig von Existenz-Ängsten und ganz persönlichen Sorgen geprägt war. Trotzdem waren wir jederzeit für unsere Kund*innen da und gemeinsam haben wir unsere Wachstumsgeschichte fortgeschrieben. Am Ende hat sich einmal mehr die Nähe zu unseren Kund*innen und ihren Geschäften ausgezahlt.“
„2020 war für uns alle ein schwieriges Jahr, das vorrangig von Existenz-Ängsten und ganz persönlichen Sorgen geprägt war. Aber am Ende hat sich einmal mehr die Nähe zu unseren Kund*innen und ihren Geschäften ausgezahlt. Wir haben unsere Wachstumsgeschichte fortgeschrieben“, sagt Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, bei Vorlage der Bilanz 2020. „Unsere Fokussierung auf unsere Kund*innen und ihren Bedarf hat auch in einem Jahr der Lockdowns und der damit verbundenen tiefen Verunsicherung für weiteres Wachstum gesorgt. Die Taunus Sparkasse wird aktiv weiterempfohlen und das macht uns viel Freude.“
Erträge maßvoll gesteigert
Die Erträge stiegen um rund 4,3 Millionen Euro oder 3,1 Prozent auf 142,5 Millionen Euro:
- Der Zinsüberschuss wurde getragen von einem erneut starken Wachstum im Immobilien-Kreditgeschäft.
- Der Anstieg beim Provisionsüberschuss mit einem Plus von rund 2,6 Millionen Euro oder 7,4 Prozent auf 37,5 Millionen Euro liegt im Wesentlichen in dem gestiegenen Wertpapiergeschäft in allen Kundensegmenten begründet. Gleichzeitig hat die Taunus Sparkasse im Geschäft mit Vermittlern von privaten Immobilienfinanzierungen spürbar auf die Bremse getreten. „Die dort zu zahlenden Provisionen sind mittlerweile im Vergleich zu den aktuellen Margen kaum noch zu finanzieren. Und da wir über unsere Bestandskund*innen ausreichend langfristig zinstragendes Geschäft angetragen bekommen, überlassen wir das lieber anderen“, sagt Klink.
Kosten insgesamt im Griff – Mehraufwand für Covid-Schutzmaßnahmen
- Die Kosten stiegen geringfügig um 700.000 Euro oder 0,7 Prozent auf aktuell 96,0 Millionen Euro.
- Der Sachaufwand sank leicht um 700.000 Euro oder 1,8 Prozent auf 37,7 Millionen Euro und dies trotz einer Fortführung der Investitionen in die Modernisierung der Filialen. Darin sind auch die weitreichenden Investitionen in das neue Kund*innenangebot – der gemeinsam mit der Frankfurter Volksbank gestarteten Initiative FinanzPunkt – bilanziert. Die Ausgaben für Corona-Schutzmaßnahmen belaufen sich auf rund 700.000 Euro.
- Beim Personalaufwand wurden die Tariferhöhungen durch konsequentes Personalmanagement nahezu ausgeglichen. Der Personalaufwand stieg um rund 1,4 Millionen Euro bzw. 2,5 Prozent auf 58,3 Millionen Euro. Damit liegen die Personalkosten im Vergleich zu 2016 nur um 3,0 Prozent höher.
Insgesamt konnte die Aufwands-Ertragsquote (CIR) auf deutlich unter 70 Prozent (67,1 Prozent nach im Vj. 69,0 Prozent) stabilisiert werden. Der Zinsüberschuss der Taunus Sparkasse deckt den Personal- und Sachaufwand vollständig ab.
Kernkapitalzuführung stabil im langfristigen Trend
Aus dem Gewinn des Jahres 2020 hat die Taunus Sparkasse ihr Kernkapital mit insgesamt 21,3 Millionen Euro weiter gestärkt (Vj. 21,6 Millionen Euro). Mit Steuerzahlungen in Höhe von 6,1 Millionen Euro (Vj: 9,1 Millionen Euro) hat die Taunus Sparkasse erneut zur Stärkung der öffentlichen Haushalte beigetragen. Der Bilanzgewinn beträgt wie in den Vorjahren 8,0 Millionen Euro.
Bilanzsumme spürbar ausgeweitet
Mit einem deutlichen Wachstum von 29,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigerte die Taunus Sparkasse die Bilanzsumme von knapp 5,9 Milliarden Euro auf jetzt fast 7,6 Milliarden Euro. Dieses Wachstum war zum einen getrieben durch die Teilnahme an dem durch die Europäische Notenbank initiierten langfristigen Offenmarktgeschäft zur Stimulierung des Kund*innenkreditgeschäfts. Aber auch bereinigt um diesen Sondereffekt stieg die Bilanzsumme getrieben von dem erneut starken Kund*innengeschäft um 10,1 Prozent auf knapp 6,5 Milliarden Euro. Damit verzeichnet die Taunus Sparkasse das neunte Wachstumsjahr in Folge.
Wie bereits in den Vorjahren kommt dieses überzeugende Wachstum aus dem Kund*innengeschäft auf beiden Seiten der Bilanz. Auch in der Umsetzung des Programms der Notenbank nahmen die Forderungen an Kund*innen um rund 735 Millionen Euro oder mehr als 16 Prozent auf mehr als 5,2 Milliarden Euro zu. Auf der Passivseite verbuchte die Taunus Sparkasse als fairer und sicherer Partner wie alle Sparkassen bei den Einlagen ihrer Kund*innen ebenfalls einen kräftigen Zuwachs. Sie stiegen um fast 550 Millionen Euro auf rund 5,3 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 11,6 Prozent gegenüber dem bereits starken Wachstumsjahr 2019. Insgesamt sind einmal mehr die Einlagen und ausgereichten Kredite im Gleichgewicht.
Alle Geschäftssegmente tragen zum Wachstum bei
Das Geschäftsvolumen erhöhte sich sowohl im Segment Privat- & Gewerbekunden um rund 389 Millionen Euro oder 7,4 Prozent (Wachstum Vorjahr 300 Millionen Euro oder 6,3 Prozent) als auch im Segment Unternehmer & Unternehmen mit einem Wachstum um rund 1.054 Millionen Euro oder 18,8 Prozent (Wachstum Vorjahr 455 Millionen Euro oder 8,9 Prozent).
Wachstumstreiber bei den Kundenkrediten blieben Ausleihungen an mittelständische Kund*innen und Immobilienfinanzierungen sowie die öffentliche Hand:
- Das Segment Unternehmer & Unternehmen steigerte die eingeräumten Kredite um rund 689 Millionen Euro oder 22,1 Prozent und nähert sich mit rund 3,8 Milliarden Euro (Wachstum Vorjahr: 200 Millionen Euro oder 7,0 Prozent) zum ersten Mal der Vier-Milliarden-Euro-Marke.
- Im Segment Privat- & Gewerbekunden stiegen die eingeräumten Kredite, obwohl alle Ratenkredite seit mittlerweile sechs Jahren an den Spezialanbieter SKreditpartner der Sparkassen-Finanzgruppe vermittelt werden, immer noch um rund 46 Millionen Euro oder 3,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem um 2,2 Prozent-Punkte stärkeren Wachstum als im Vorjahr (Wachstum Vorjahr: rund 18 Millionen Euro oder 1,3 Prozent).
Das Wachstum auf der Kreditseite konnte auch im Jahr 2020 wieder durch einen kräftigen Sprung bei den Kundeneinlagen refinanziert werden:
- Das Segment Privat- & Gewerbekunden trägt hierzu mit einem Zuwachs von rund 268 Millionen Euro oder 9,3 Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro wesentlich bei (Wachstum Vorjahr: rund 152 Millionen Euro oder 5,6 Prozent) und überschreitet zum ersten Mal die Drei-Milliarden-Euro-Marke.
- Die Kundeneinlagen im Segment Unternehmer & Unternehmen erhöhten sich um rund 281 Millionen Euro oder 15,1 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro (Wachstum Vorjahr: rund 235 Millionen Euro oder 14,5 Prozent) und überstiegen damit erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke.
Das für Kund*innen verwaltete Depotvolumen stieg 2020 auf rund 1,8 Milliarden Euro. Hier spiegelt sich auch die außerordentliche gute Entwicklung der Aktienmärkte – in Deutschland wie auch international – wider. So kletterte der DAX 30 im Verlauf des vergangenen Jahres mehr als deutlich nach oben und war für Kund*innen damit eine attraktive Vermögensanlage.
Gemeinsam durch die Corona-Krise gekommen
„Die Folgen der weltweiten Rezession waren auch in der Metropol-Region Frankfurt/ Rhein-Main deutlich spürbar. Die Wirtschaftsleistung ging im Geschäftsgebiet der Taunus Sparkasse um mehr als sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. In unserem dennoch guten Ergebnis spiegelt sich auch die hohe Krisenresilienz unserer Kund*innen wider“, kommentiert Klink das herausfordernde Marktumfeld im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis 2020. „Wir waren als Hausbank für unsere Kund*innen in der Krise da und haben gemeinsam für nahezu jeden Fall die richtige Lösung gefunden. Aber auch ein großes Kompliment an unsere Kund*innen, die wieder einmal bewiesen haben, was der deutsche Mittelstand leisten kann.“
Im Firmenkundengeschäft hat die Taunus Sparkasse in 2020 186 KfW-Darlehen vermittelt mit einem Volumen von knapp 90 Millionen Euro. Bei fast 500 Darlehen mit einem Gesamtvolumen von fast einer halben Milliarde Euro sind Kund*innen auf das Angebot eingegangen, die Tilgungen für bis zu 9 Monate auszusetzen. Sehr frühzeitig hatte die Taunus Sparkasse die Dispozinsen für private Kund*innen auf 4,99 Prozent deutlich gesenkt, im Firmenkundengeschäft auf 5,99 Prozent. Beide Maßnahmen wurden bis zum Jahresende beibehalten.
Natürlich waren auch bei den Mitarbeiter*innen der Taunus Sparkasse beruflich wie privat Sorgen und Ängste das allgegenwärtige Thema im Krisen-Jahr 2020. Im Arbeitsumfeld der Taunus Sparkasse wurden bei allen notwendigen Maßnahmen die Vorgaben des hessischen Gesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts ohne Wenn und Aber und konsequent umgesetzt. Home-Office, zeitversetztes Arbeiten und das Separieren an verschiedene Standorte wurden von den Mitarbeiter* innen positiv angenommen. „Wir alle sind sehr stolz auf unser Team. Denn wir waren die ganze Zeit hindurch auf allen Kanälen immer erreichbar“, sagt Klink. „Und das bei Quoten für mobiles Arbeiten im Maximum bis über 90 Prozent.“
2020 auf einen Blick
„Unser wesentlicher Erfolgsfaktor ist unsere konsequente Langfristorientierung – auch in unserem Kosten- und Risikomanagement. Dabei setzen wir nicht nur auf schlanke und selbsterklärende Prozesse, sondern auch auf das Verantwortungsbewusstsein aller Mitarbeiter*innen. Das wirkt bereits seit Jahren positiv auf unsere Produktivität“, erläutert Klink. „Ziel dieser Investitionsstrategie ist es immer, unseren Kund*innen das bieten zu können, was sie zu Recht erwarten: gut ausgebildete und motivierte Betreuer*innen und Spezialist*innen und den gewohnten außergewöhnlichen Taunus-Sparkassen-Service.“
Ausblick 2021 – Verhalten zuversichtlich trotz herausforderndem Umfeld
„Das vergangene Jahr hat eine tiefe Verunsicherung in Kombination mit einem neuen Bewusstsein, wie zerbrechlich viele Dinge des gewohnten Alltags sind, bei uns allen hinterlassen. Das einzig Positive war, dass die Corona-Krise unser Team und das Verhältnis zu unseren Kund*innen weiter gestärkt hat. In gewisser Weise wurden wir alle gleichzeitig getrennt und dabei dennoch zusammengeschweißt. Das lässt mich auch verhalten zuversichtlich in die Zukunft sehen. Trotz weiterer Regulierungen, trotz einer sicher weiter anhaltenden Niedrig-Zinsphase, trotz neuer Rechtsprechungen zu unseren langjährigen Geschäftspraktiken, einer nicht immer nachvollziehbaren Aufsicht und einem weiter zunehmenden Wettbewerb sind wir gut beraten, auf das Einfluss zu nehmen, was wir beeinflussen können. Unsere eigenen Leistungen, also unsere Produkte, unsere Angebote und unsere Beratung. Wir begleiten unsere Kund*innen – durch den digitalen Wandel und auch durch Krisen wie Corona. Und unsere Kund*innen finden uns überall, wo sie nach uns suchen – also auch weiterhin in unseren Filialen“, so Klink zu den mittelfristigen Perspektiven der Taunus Sparkasse.