Ein einmaliges Erlebnis – darin waren sich hinterher alle einig: Die heutigen Bewohner, Urenkel eines Hamburger Kaufmanns, der das Gutshaus 1914 als Landwohnsitz erwarb, spielten nicht nur die Gastgeber, sondern waren es mit Leib und Seele. Bis zu sieben Bedienstete sorgten dafür, dass es den Herrschaften an nichts fehlte, halfen beim Ankleiden oder brachten warmes Wasser aufs Zimmer. Mit Kutschfahrten in die Umgebung, Picknick am See und einem Hausmusikabend verbrachten die Herrschaften die Zeit standesgemäß. Sogar das Wetter spielte mit: Kaiserwetter – kein Wölkchen trübte während der vier Tage den Himmel über der mecklenburgischen Schweiz.
Kein Strom, kein fließendes Wasser, Kerzenlöschen vor dem Schlafengehen? „Daran habe ich mich schnell gewöhnt und gestört hat es nicht“, so Raimund Dorn, Bäckermeister aus Kelkheim und Drittplatzierter. Wichtiger seien die herzliche Atmosphäre, die guten Gespräche und die herrliche Landschaft gewesen. Früher war also alles besser? Zumindest war es nicht schlechter, wenn man auf der richtigen Seite stand. Ein Journalist machte einen Selbstversuch und übernahm für die drei Tage die Rolle des Kammerdieners – und war am Ende der Tage ganz schön geschafft.