Beim Test traf ein moderner Kleinwagen frontal mit 56 km/h und 50 Prozent Überdeckung auf ein gleich schnelles 20 Jahre altes Mittelklassefahrzeug. Das Ergebnis: Der Fahrer des modernen Kleinwagens würde zwar ernsthafte, aber keine lebensbedrohlichen Verletzungen davontragen. Dies obwohl der Unfallgegner sowohl über mehr"Knautschzone", als auch über ein um 100 kg höheres Fahrzeuggewicht verfügt. Der Fahrer des 20 Jahre alten Mittelklassefahrzeuges würde hingegen mehrere lebensbedrohliche Verletzungen erleiden und in der kollabierten Fahrgastzelle eingeklemmt. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass in den letzten Jahren grosse Fortschritte in der Fahrzeug- und Insassensicherheit (stabile Fahrgastzelle und Fussraum sowie kein Eindringen des Lenkrades in den Fahrgastinnenraum) gemacht wurden.
Trotz der erfreulichen Ergebnisse beim Insassenschutz, hat das moderne Auto Verbesserungsbedarf beim Partnerschutz. So bohrt sich der abgerissene Querträger des Kleinwagens, der wie eine Lanze stehen bleibt, in den Fußraum des alten Fahrzeuges.Dadurch wird das strukturell benachteiligte Fahrzeug zusätzlich belastet – schwere Beinverletzungen beim Fahrer sind die Folge.
In Zukunft muss es für die Automobilindustrie das Ziel sein, Fahrzeuge so zu konstruieren, dass sich die Aufprallenergie bei einer Kollision über eine grosse Fläche gleichmässig abbaut. Damit kann sich der Unfallgegner optimal abstützen und wird nicht unnötig gefährdet. Wenn zusätzlich die Aufprallenergie in der Knautschzone abgebaut wird, ist es möglich, das Verletzungsrisiko für alle Insassen so gering wie möglich zu halten.
Fazit: Die gestiegene Insassensicherheit in den letzten Jahren ist beträchtlich. Dem Partnerschutz muss in Zukunft jedoch noch vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet werden. Damit steigt auch der Schutz für die Insassen des anderen Fahrzeugs.