Fallen die ersten Schneeflocken, beginnt der grosse «Run» auf die Garagisten und Reifenhändler, die mit Reifenwechseln alle Hände voll zu tun haben. Doch wenn die ersten Flocken fallen, sollten streng genommen schon die Winterreifen auf dem Fahrzeug montiert sein. Mit ihrer Aufstandsfläche von zirka vier Handflächen haben sie die Aufgabe das Auto in der Spur und auf der Strasse zu halten. Winterreifen müssen somit höchste Ansprüche erfüllen. Solche schneiden in den TCS-Reifentests mit"empfehlenswert" oder "sehr empfehlenswert" ab (siehe www.infotechtcs.ch).
Winterreifen haben oberste Priorität
Winterreifen gehören auf alle vier Räder, auch bei Geländewagen. Haben die Reifen unterschiedliche Profiltiefen, sollten die besseren Reifen – unabhängig von der Antriebsart – immer auf die Hinterachse (Führungsachse) montiert werden.Wichtig ist ausserdem, dass Winterreifen noch mindestens vier Millimeter Profil aufweisen, auch wenn der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorschreibt.Beim Reifenkauf immer Reifen mit aktuellem Produktionsdatum kaufen. Dies ist an der DOT-Nummer erkennbar, welche sich an der Reifenflanke befindet. Geländewagen sind häufig ab Werk mit Ganzjahresreifen ausgerüstet, die auf Schnee nur eine Kompromisslösung darstellen. Daher sollten auch Geländewagen im Winter immer mit den geeigneten Winterreifen ausgerüstet werden.Im 40seitigen TCS-Ratgeber «Winterreifen 2007» erfährt man alles über die schwarzen Hightech-Produkte, vom Test bis hin zum Kauf, Reifenalter sowie Reifenpreise. Der Ratgeber ist für TCS-Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder bezahlen CHF 10.-.
Sommerreifen im Winter: ein Sicherheitsrisiko
Sommerreifen sind nicht nur in der Profilgestaltung anders als der Winterreifen, sondern auch bei der Gummimischung. Die Gummimischung des Sommerreifens muss auch höhere Temperaturen schadlos überstehen und ist demzufolge entsprechend angepasst. Bei tiefen Temperaturen wird die Gummimischung des Sommerreifens hart und unelastisch und der Reifen kann die geforderten Leistungen nicht mehr erbringen.Er ist bereits bei tieferen Temperaturen ungeeignet und nicht erst beim Einsatz auf Schnee und Eis.
Reifenlagerung
Sommerreifen sollten über den Winter lichtgeschützt an die Wand gehängt oder geschützt auf dem Boden gestapelt werden. Als Alternative übernimmt auch der Garagist gegen eine Gebühr die Lagerung. Dieser prüft vor dem Einlagern den Reifen auf seine Profiltiefe und Schäden und wäscht Rad und Felgen.
Weitere Tipps zur Wintervorbereitung
Batterie: Starterbatterien haben in der Regel eine Lebensdauer von mehr als fünf Jahren. Kennt man das Alter seiner Autobatterie nicht genau, empfiehlt sich die Überprüfung durch den Fachmann. Muss eine neue Batterie angeschafft werden, helfen die Ergebnisse des Batterietests auf www.infotechtcs.ch weiter. Übrigens, die 280 Patrouilleure des TCS führen in ihren Fahrzeugen immer Batterien mit, die im Pannenfall in 80 Prozent aller Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Beleuchtung:Regelmässige Kontrollen der Beleuchtungseinheiten sind in der lichtarmen Jahreszeit von besonderer Bedeutung. Ein kurzer Rundgang um den Wagen bei eingeschaltetem Abblendlicht deckt Ausfälle rasch auf.
Scheibenwischanlage:Rechtzeitig auf wintertaugliches Scheibenwaschmittel umstellen und nach dem Auffüllen für kurze Zeit die Scheibendusche betätigen, damit die frostsichere Flüssigkeit durch die Leitungen bis in die Spritzdüsen befördert wird. Da im Winter viel Wischmittel benötigt wird, besser regelmässig den Wasserstand im Behälter prüfen. Die Wischblätter der Scheibenwischer gegebenenfalls wechseln.
Lackschutz:Eine gründliche Lackreinigung und –konservierung entfernt Ablagerungen und schützt die Aussenhaut des Fahrzeugs vor den Winter-Witterungseinflüssen und trägt zusammen mit der regelmässigen Fahrzeugwäsche zur Werterhaltung des Autos bei.
Türgummi/Schlösser: Bei eisiger Kälte lassen sich gelegentlich die Türen nicht mehr öffnen oder vereiste Türschlösser können nicht mehr geöffnet werden. Vorsorglich sollten daher die Türgummis und Schlösser mit handelsüblichen Mitteln behandelt werden.
Wintercheck beim Garagisten: Seit einigen Jahren bieten Autowerkstätten so genannte Winteraktionen oder Winterchecks an. Meist bezahlt der Kunde für diese Kontrollen einen günstigen Pauschalpreis. Fachmännisch kontrolliert werden Batterie, Beleuchtung, Scheibenwaschanlage u.v.m.
Was gehört ins Auto? Je nach Einsatzbereich und Garagierungsart sind die Bedürfnisse unterschiedlich: Eiskratzer mit Kunststoff-Kanten, Schneebesen und Handschuhe sollten es aber schon sein. Wer bei extremen Schneeverhältnissen reist, sollte Schneeketten nicht vergessen, die auf das Fahrzeug und die montierten Winterräder passen. Gummimatten im Fussraum halten das Schmelzwasser von den Schuhen zurück und lassen sich besser reinigen. Steht das Fahrzeug im Freien, ist eine Haube oder eine Kunststofffolie zum Abdecken der Windschutzscheibe eine grosse Erleichterung und erspart Zeit beim morgendlichen Schnee- und Eis entfernen. Mit der Luxusvariante, einer Standheizung, erspart man sich im Winter gänzlich das mühsame Freikratzen der Scheiben und kann in ein vorgewärmtes Fahrzeug einsteigen.
Winter-Gepäck richtig verstauen Beim Verstauen des Gepäcks kann viel für die Sicherheit getan werden. Gepäckstücke sollten bis max. zur Oberkante der Rücksitzlehne in den Kofferraum eingeladen und verzurrt werden. Gegenstände dürfen nicht lose herumliegen, da sich diese bei einem Aufprall in gefährliche Geschosse verwandeln. Zudem sollten starre Gegenstände wie z. B. Schalenkoffer nicht direkt hinter den Passagieren untergebracht werden, da diese bei einem Heckaufprall nach vorne dringen. Der TCS empfiehlt das Mitführen von «weicheren» Gepäckstücken im Kofferraum, harte und starre Gegenstände sollten in einer Dachbox (Testinfos siehe www.infotechtcs.ch) untergebracht werden. Beim Beladen muss sowohl das Gesamtgewicht wie auch die maximale Dachlast berücksichtigt werden (siehe Fahrzeugausweis).
Weitere Informationen
Testberichte und Informationen zu Winterreifen, Starterbatterien, Dachboxen usw. sind auf dem Internet www.infotechtcs.ch zu finden.