Der erste Eindruck vom Straßenverkehr war überwältigend. Es gibt wenig Personenautos aber Tausende von Mopeds die sich alle hupend und knatternd fort bewegen. Dazu eine abgasgeschwängerte Luft, so dass vor allem viele Frauen mit Mund- und Nasenschutz unterwegs sind.
Vietnam hat 80 Millionen Einwohner, also ungefähr wie Deutschland, aber ein Bevölkerungswachstum von 1,5 % im Jahr.
Voll Stolz zeigte man die Insel Cat Ba, ein grosses Naturparadies. Dort achtet man darauf, dass Tiere und Pflanzen, die für Nordvietnam typisch sind, erhalten bleiben. Ein Heim wurde besucht in dem Menschen untergebracht sind, die durch "Agent Orange" geschädigt wurden. Es ist ein Gift, das von den Amerikanern im Kriege eingesetzt wurde um die Bäume des Dschungels zu entlauben.
Ein Schnellboot brachte die Reisegruppe nach Hai Phong. Das ist eine grosse Hafenstadt mit Werften, Containerverladung usw. Im Kriege wurde die Stadt und der Hafen von den Amerikanern nicht bombardiert weil darin die russischen Schiffe lagen die den Nachschub für den Vietkong brachten. Man wollte keine Konfrontation mit der Sowjetunion.
In den Städten steht fast vor jedem Haus ein Tisch bzw. es sind Waren auf dem Boden ausgebreitet. Man hat den Eindruck jeder Vietnamese will nur verkaufen und Geschäfte machen. Wenn der Bürgersteig nicht ausreicht, dann hocken sie auch auf der Strasse.
Da wird gehandelt und gefeilscht, da arbeiten Handwerker. Da macht sich eine Familie breit und nimmt das Mittagessen ein. Da wird Abfall auf der Strasse verbrannt, da hängen Abgase in der Luft und immer wieder Kinder und Jugendliche die betteln oder etwas verkaufen wollen.
Karlheinz Böckle hat für zwei Wochen ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Das Mausoleum von Ho-Chi-Minh wurde besucht, ein buddhistisches Kloster und die Minderheiten der Muong und Dao. Die Reisernte war in vollem Gange. Viele Tempel und Pagoden wurden besichtigt.
Nha Trang ist ein Touristenzentrum, das an Nizza und Ibiza erinnert. Man sieht auch deutlich den Unterschied zwischen dem lange unter kommunistischer Herrschaft gewesenen Nordvietnam und dem unter amerikanischem Einfluss gestandenem moderneren Südvietnam.
Vietnam ist immer noch ein kommunistisches Land, aber mit vielen Zugeständnissen an die freie Welt. Es gibt Bauern und Handwerker auf eigenem Grund und Boden. Die Religionsgemeinschaften können sich entfalten. Man fördert den Tourismus.
Letzte Station war Saigon im Süden des Landes. Das unterirdische Tunnelsystem der Vietkong und ein Museum zur Erinnerung an den Vietnam-Krieg wurde gezeigt.
Im Mekong Delta wurden die schwimmenden Märkte besucht wo die Bauern mit Booten von allen Seiten kommen um ihre Waren an die Großhändler zu verkaufen.
Die Reise war ausgefüllt bis zum letzten Tag und sehr informativ.
Zwei vietnamesische Reiseleiter, die viele Jahre in der DDR lebten und einwandfrei Deutsch sprachen waren eine wertvolle Hilfe zum besseren Kennenlernen des Landes. Natürlich mussten beide linientreu sein, sonst hätten sie diesen Job nicht bekommen.
Die nächste Reise des Fördervereins geht im Mai nach Breslau und in das Riesengebirge.