Ein studentisches Team um Christian Scheper, Talita Kühl und Ann-Kathrin Kann haben Anregungen aus Wehrigs Vorlesungen zu diesem Konzept aufgenommen und für einen Wettbewerbsbeitrag namens MED in Germany, eingereicht. Ausgelobt wurde der studentische Wettbewerb von der Vereinigung freischaffender Architekten Deutschlands e.V.(VfA).
Dieser Entwurf mit dem Titel "Smooth House Reha" konnte sich dabei prompt platzieren und bekam für die Anerkennung ein Preisgeld von 400,- Euro. Die Studierenden sind allesamt aus dem 3. Semester des Masterstudienganges Architektur in der Vertiefungsrichtung "Bauen im Gesundheitswesen" unter Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Wehrig.
Im "MED in Germany"- Studentenwettbewerb wurde ein architektonischer Entwurf gesucht, der die überkommene Sterilität im Gesundheitswesen aufhebt und die herkömmliche Idee eines reinen Krankenhauses ablöst. Der Entwurf sollte für Offenheit, Geborgenheit, Sicherheit, Entspannung und eine bestmögliche Versorgung des Patienten stehen. Darüber hinaus sollte im Entwurf ein besonderer Fokus auf eine Kopplung von Familie/Freunde - Patient - Krankenhaus gelegt werden, damit die Angehörigen die Möglichkeit bekommen, sich in angenehmer und wohltuender Atmosphäre über mehrere Tage im Umfeld des Patienten aufzuhalten.
Diese Aufgabenstellung des Wettbewerbs ist nahezu identisch mit Wehrigs Lehrprinzip von der Architektur für den Menschen, das eine enge Verbindung von Gebäuden mit der Natur als integrales Leitbild vorsieht. In dem Entwurf "Smooth House Reha" der Lübecker Architekturstudierenden werden die Grundprinzipien dieses Lehransatzes sehr deutlich und haben offenbar nicht nur die Studierenden überzeugt. Das Lübecker Team mit Christian Scheper, Talita Kühl und Ann-Kathrin Kann haben nach dem Prinzip der Architektur für den Menschen eine viergeschossige Rehaklinik entworfen, die in einer landschaftlich herausragenden Situation vorgesehen ist und auf kleinstem Raum viel Platz für Erholung, Genesung, Behaglichkeit und natürlich für die Versorgung der Patienten bietet.
Der Entwurf der Klinik zeichnet sich durch seine weiche Form aus vier geschwungenen und aufeinander aufgesetzten Ringen aus. Das Konzept spiegelt sich im Innern wider und vermittelt so den Eindruck von Behaglichkeit und Atmosphäre, weil es den Bezug zu natürlichen Formen herstellt.
Eine großzügige, gläserne Fassade am gesamten Gebäude unterstützt das Konzept der Kopplung von natürlichen und künstlichen Lichtquellen und sorgt in dem 68-Bettenhaus für außergewöhnliche Effekte und eine gute Orientierung. Nicht zuletzt soll die so entstandene intensive Verbindung von Innen- und Außenräumen, als Symbiose von Haus und Natur, eine ideale Atmosphäre für die nachhaltige Genesung der Patienten schaffen. "Der viergeschossige Neubau "Smooth House Reha" präsentiert das Thema Rehabilitation, mit dem Anspruch "ein Gebäude mit Komplett-Bespielung" zu sein. Die Formensprache ist insgesamt ansprechend und schlüssig. Auch die Krankenzimmer sind attraktiv gestaltet...", so der Kommentar der Jury bei der Siegerehrung in Berlin.
Die Studierenden erzählen nach dem Wettbewerb voller Begeisterung von ihrem neuen Professor und seinem Ansatz, vor allem aber erzählen sie von der neuen Studienrichtung in ihrem Masterstudiengang. Wehrig, erst seit Beginn des letzten WS an der FH Lübeck, hatte mit der Fokussierung auf Krankenhausplanung und -bau einen innovativen Ansatz im Gepäck. Seine Studierenden bescheinigen dem neuen Angebot im Lübecker Bauwesen, das es ankommt und durch die Nähe zum benachbarten UKSH in seiner Anwendungsbezogenheit besonders begünstigt wird.