Auf der Grundlage der internationalen Fachzeitschrift „Journal of Environmental Research and Development“ (JERAD), in dem viele der Teilnehmenden ihre wissenschaftlichen Abhandlungen zur Umweltforschung bereits im Vorfeld publiziert hatten, dominierten zwei Themenlinien – technisch-naturwissenschaftliche sowie sozialwissenschaftliche Themen - den diesjährigen ICER-Kongress in Lübeck. Diese Mischung vermittelte unterschiedliche Perspektiven und nationalen Herangehensweisen beim Umweltschutz.
Prof. Dr. Subhash C. Pandey, Director von ICER und Chief Editor von JERAD hob in seinem Geleitwort die Kernbotschaft des jährlichen ICER-Treffens hervor. Das oberste Ziel des Kongresses liegt darin, die heutige Generation für den Umweltschutz wachzurütteln und möglichst viele Wissenschaftler_innen, Ingenieur_innen, Akadmiker_innen, Umweltengagierte, Wirtschaftsvertretungen, Industrielle, Politiker_innen und viele Regierungsorganisationen weltweit für das Thema Umweltschutz zu erreichen und anzusprechen.
Auf dem Kongress präsentierten die Umweltwissenschaftler_innen ihre aktuellen Forschungsergebnisse einer großen Zahl von internationalen Fachleuten, diskutierten ihre Vorschläge für Verbesserungen im Umweltschutz sowie Lösungsansätze.
Unter den beiden Themenlinien Naturwissenschaften und Technik sowie Sozialwissenschaften führten acht Hauptredner_innen in die Kernthemen Erneuerbare Energien, Nachhaltige Wasserversorgung, Abfallbehandlung, Urbanisierung und Verbesserung der Lebensbedingungen ein. In fünf parallelen Sessions folgten darauf insgesamt 58 Kurzpräsentationen mit anschließenden Diskussionen.
Professor Michael Bischoff, FH Lübeck, Keynote Speaker und Berichterstatter in der Themenlinie Sozialwissenschaften sah den Wert des Kongresses in der großen Themenbreite besonders im offenen Austausch von Wissen und Erfahrungen im Umgang mit nationalen Gesetzen und Managementstrukturen. Er betonte, dass besonders die Vorstellungen der Ergebnisse der Forschungsarbeiten einen guten Eindruck von den unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen in den einzelnen Ländern vermittelten. Für den Umwelt- Wissenschaftler sind der Austausch von Ergebnissen und das voneinander Lernen besonders geeignet, um im Sinne des Umweltschutzes das Wissen zu beschleunigen und Erfahrungen zu dynamisieren.
Ähnlich sieht auch Professor Norbert Reintjes, FH Lübeck und Berichterstatter in der naturwissenschaftlichen, technischen Themenlinie den Wert im Austausch von Know How zu technologischen Innovationen. Er stellte als wichtigen Parameter für die Realisierbarkeit von Verfahren und Technologien – insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern - den Anwendungsbezug heraus. Ferner plädiert er für Offenheit für interdisziplinäre und interkulturelle Kommunikation als eine wesentliche Voraussetzung zur Förderung des Umweltschutzes. Die Präsentationen der Forschungsergebnisse haben gezeigt, so Reintjes, dass unter Berücksichtigung nationaler, politischer, kultureller und technologischer Aspekte, die Herausforderungen für den Umweltschutz in jedem Land völlig unterschiedlich sein können. Die Grundlagen für eine erfolgreiche Implementierung eines funktionierenden Umweltschutzes sind in der Sensibilisierung für das Thema und in grundlegende Umweltmanagementstrukturen zu legen.