Aufgabe war es einen 12 qm großen Raum unter Wahrung seiner Funktionen neu zu gestalten. Aktuell dient der Raum als kleine Küche mit noch kleinerem Aufenthaltsraum. Der Raum, der bisher nur durch bekanntes Krankenhausambiente besticht, soll die "Neue Mitte" in der kinderonkologischen Station werden. Es soll ein Raum werden mit Anziehungskraft, der Lust macht hinzugehen, aber auch ein Raum, der den Angehörigen während ihrer Gespräche mit Ärzten/-innen und Therapeuten/-innen die nötige Kraft und Halt gibt, so lautete die imaginäre Aufgabenstellung.
Die Studierenden haben in ihren Entwürfen eindrucksvoll verdeutlicht, welches Potential in einem so kleinen und schmalen Raum stecken kann. Jeder der sieben Entwürfe hatte sein eigenes Motto. Dabei haben die Studierenden sich auf beeindruckende Weise sehr emotional der Umgestaltungsaufgabe genähert. Alle Arbeiten konzentrierten sich auf die Verwendung naturbelassener Materialien, viel Licht und wärmevermittelnde Ambiente sowie interaktives und schnell umzugestaltendes kindergerechtes Nutzungsangebot. Die Ergebnisse hatten entsprechend ihrer Funktion dann auch die unterschiedlichsten Mottos: Baumhaus, Wandel-Bar, ...Tag am Meer..., Variable Konstante, Interaktion, Raum des Lichts und Waldraum - im Reich der Natur. Bei dem vorausgegangenen knapp acht Stunden dauernden Bewertungsmarathon vor einer Woche konnten alle Entwürfe begeistern, jedoch nur einer gewinnen.
Die schwere Entscheidung fiel letztendlich auf das Team Filiz Topal und Asmir Arifovic mit ihrem Entwurf "Waldraum - Im Reich der Natur". Herzstück dieses Entwurfs ist ein einziges, den gesamten Raum ausfüllendes Möbelstück, das alle Funktionen von Küche und Aufenthaltsraum in sich vereint und überdies voller Atmosphäre und Kraft steckt, so die Begründung des Auswahlgremiums.
Der 2. Preis ging an das Team Clausen/ Fäseke für ihren Entwurf "Baumhaus", der eine hohe Funktionalität aber auch Träume von Jung und Alt wiederspiegelt. Den 3. Preis konnte das Team Frühling/ Gardey für sich entscheiden. In ihrem Entwurf "...Tag am Meer...", vermitteln sie über eine Lichtinstallation ein Gefühl von Weite, der es den Gästen ermöglicht emotional auszuatmen.
Der 1. Preis, so das Gremium, soll in naher Zukunft realisiert werden. Geplant und finanziert werden soll ausnahmslos durch Drittmittel. Die Verantwortlichen und InitiatorInnen sind sich sicher, dass sie die Neue Mitte mit externen Gelder relativ schnell umsetzen können.
Prof. Wehrig ist der neuer Experte für Krankenhausbau und Entwurf im Gesundheitswesen im Fachbereich Bau an der FH Lübeck. Mit diesem ersten Projekt "Neue Mitte" ist ihm und seinen Studierenden gleich zu Beginn seiner Lehrtätigkeit ein hervorragender Beitrag für eine zukünftige Kooperation zwischen der FH Lübeck und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gelungen, die besonders seinem eigenen Leitmotiv entspricht: Architektur für den Menschen.