LINKplus ist ein dreistufiges Vorbereitungsprogramm zur beruflichen, akademischen und sozialen Integration von Migrantinnen und Migranten. Am Ende des anderthalbjährigen oder dreisemestrigen Programms steht ein möglicher Einstieg in ein Studium an der Fachhochschule Lübeck, einer anderen Hochschule oder alternativ in eine Berufsausbildung.
„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, natürlich örtliche Projekte zu fördern… und haben jetzt den Schwerpunkt auf Lübecker Projekte gelegt. Es ist neben der Förderung von den ganz Kleinen in anderen Projekten eine wunderbare Ergänzung, sich auch um die älteren Jugendlichen zu kümmern, dass die, die hierhergekommen sind, auch die Möglichkeit zur Integration und zur Ausbildung haben, weil es eine sehr, sehr wichtige gesellschaftliche Aufgabe für uns alle ist. … LINKplus ist ein ganz tolles Projekt, das über Professor Hellbrück, der bei uns im Rotary Club ist, an uns herangetragen wurde“ sagte Färber bei seinem Besuch an der Fachhochschule und fügte an „Wichtig bei dem gesamten Programm aber ist, dass die Flüchtlinge sich nicht wie auf der Durchreise, sondern tatsächlich angekommen fühlen.“
Mit der Spende werden keine weiteren Sprachangebote gefördert, sondern es werden begleitende soziale und kulturelle Initiativen zum Integrationsprojekt LINKplus unterstützt. Diese sehen im Kern vor, „…dass man neben der Sprache als weitere wesentliche Voraussetzung für die Integration, den Kontakt zur Kultur hat. Wir wollen kulturelle Einrichtungen besuchen, den Kontakt zu deutschen Studierenden herstellen und informieren, was es überhaupt heißt, in Deutschland zu studieren. Das gehört aus Sicht des Rotary Clubs mit zu einer gelungenen Integration“ sagte Professor Dr. Horst Hellbrück über seine Intention, LINKplus bei den Rotariern ins Gespräch zu bringen.
Die FH-Präsidentin Dr. Muriel Helbig zeigte sich hoch erfreut über die Unterstützung, zumal „da auch eine menschliche Komponente darin ist.“ Zu der Idee auch Wirtschaftsunternehmungen und Arbeitgeber in ein Besuchsprogramm aufzunehmen, sagte Helbig: „Das erinnert mich total an die Debatte in Deutschland: Schaffen wir das oder schaffen wir das nicht? … Natürlich schaffen wir das mit den Leuten. Wenn die Betriebe sie erst einmal kennengelernt haben und man Gesichter hat, dann wollen sie mehr davon. Das ist nicht nur eine Chance für das Programm, sondern auch für die FH Lübeck.“
Programmkoordinatorin Nicole Grimm: „Dreh- und Angelpunkt in dieser Initiative wird die Einrichtung eines Buddy-Programms sein. Hierbei soll sich ein deutschsprachiger Student, eine deutschsprachige Studentin einen Flüchtling kümmern, die oder der Probleme in der Anfangszeit des Studiums hat, wie zum Beispiel beim Anmeldeverfahren, helfen bei der Beschaffung von Modulunterlagen oder generell beim Zurechtfinden auf dem Campus.
Ebenso wichtig sind aber auch die Besuche von kulturellen Einrichtungen. Deutschsprachige Studierende (buddies) werden mit den LINKplus-Teilnehmenden gemeinsame Besuche in Museen, Galerien, im Theater, in der Oper planen und bei Stadterkundungen oder ähnlichen Veranstaltungen gemeinsam Zeit verbringen. Wir hatten schon Kontakt zur Hansestadt Lübeck, die bereits eine Einladung zum Tag des offenen Rathauses ausgesprochen hat mit extra Führungen. Vielleicht auch mal eine Exkursion, eine Fahrt nach Hamburg zum Beispiel, wenn das Geld reicht oder auch Sportveranstaltungen besuchen oder gemeinsam Sport betreiben,“ sagte sie und fügte an:
„Damit wir starten können, bitten wir um Meldungen von Studierenden, die am Buddy-Programm interessiert sind und sich gern darin engagieren wollen.
Die zwei LINKplus-Programmteilnehmenden Morey Darweesh aus dem Irak, neu im dritten Jahrgang und Mohammad Lattouf aus Syrien, bereits im 3. Semester des zweiten Jahrgangs, nach ihren Plänen in der Zukunft befragt, äußerten beide, dass sie nach einem erfolgreichen Abschluss ein Studium an der FH Lübeck aufnehmen wollen.
Bei Morey Darweesh wird es noch etwas dauern bis sie sich für das Studium der Biomedizintechnik einschreiben kann, denn ihr Jahrgang hat erst am 16.04.2018 begonnen.
Bei Mohammad Lattouf kann es schon zum Wintersemester 2018/ 2019 mit einem Studium in der Elektrotechnik losgehen. Beide sind sehr zuversichtlich, dass das neue Programm eine wesentliche Bereicherung und Unterstützung bei ihrer Integration sein wird.