Im Jahr 2004 sauste er im Rollstuhl noch komödienreif über die Bühne, um sich den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk abzuholen. Blake Edwards war ein Genie, das nicht nur in seinen Filmen Slapstick bis zur Perfektion zelebrierte. Obwohl er einen waschechten Thriller ('Der letzte Zug'), ein Alkoholdrama ('Der Tag des Weines und der Rosen') und einen Western ('Missouri') drehte, bleibt er dem Kinopublikum vor allem als Meister der Komödie in Erinnerung. Kein Wunder: Mit 'Der rosarote Panther' legte er den Grundstein für eine langlebige Slapstick-Reihe um den sich hoffnungslos selbst überschätzenden, trotteligen Inspektor Clouseau, der bei seinen Ermittlungen kein Fettnäpfchen auslässt und damit seine Mitmenschen in den Wahnsinn treibt.
Mit der Schauspielerin Julie Andrews blieb Edwards bis zu seinem Tod verheiratet. In der 41 Jahre währenden Ehe adoptierte das Paar zwei vietnamesische Kinder. Mit der Travestie-Komödie 'Victor/Victoria' (1982) schuf er seiner großen Liebe ein filmisches Denkmal. Auch sonst wusste der 1922 in Oklahoma geborene Filmemacher das schwache Geschlecht umwerfend schön und stark in Szene zu setzen: Audrey Hepburn in 'Frühstück bei Tiffany' (1961), Bo Derek in '10 - Die Traumfrau' (1979) oder Ellen Barkin in 'Switch - Die Frau im Manne' (1991) sind längst Meilensteine der Emanzipations-Komödie.