- Tele Columbus stärkt Position als drittgrößter deutscher Kabelanbieter und Treiber der Konsolidierung im deutschen Markt mit nun rund 3,7 Millionen angeschlossenen Haushalten
- Geographische Ausweitung des Geschäfts durch die starke Präsenz von pepcom in wirtschaftlich attraktiven Städten wie München, Nürnberg, Leipzig und Frankfurt am Main
- Etabliertes Geschäftskundensegment von pepcom bietet eine wichtige, zusätzliche strategische Säule und eine neue Kundenzielgruppe für künftiges Wachstum
- Enge Kundenbeziehungen im wohnungswirtschaftlichen Markt ergänzen bestehende Kundenbasis von Tele Columbus
- Aussichtsreiches Potenzial für Wachstum bei Internet & Telefonie sowie Premium TV Diensten
- Attraktive Skaleneffekte und Synergien über das gesamte Geschäft von Tele Columbus, primacom und pepcom
- Kaufpreis-Multiple von 9,5x vor Synergien und 7,9x nach Synergien, basierend auf pepcoms erwartetem Normalisierten EBITDA 2015
"Die Erweiterung des Geschäfts von Tele Columbus um pepcom eröffnet uns ein zusätzliches Standbein im vielversprechenden Geschäftskundenmarkt, die Ausdehnung in neue Regionen und die Möglichkeit der Realisierung von Skaleneffekten und Synergien", so Ronny Verhelst Vorstandsvorsitzender der Tele Columbus AG. "Die nun erreichte Kundenbasis von etwa 3,7 Millionen angeschlossenen Haushalten verschafft uns neue Möglichkeiten zur Entwicklung und Vermarktung von attraktiven und wettbewerbsfähigen Multimediadiensten für unsere wohnungswirtschaftlichen Partner und die Nutzer in unseren Netzen. Auch in Zukunft werden wir wirtschaftlich und strategisch aussichtsreiche Wachstumsgelegenheiten verfolgen, um die Konsolidierung voranzutreiben und die Marktposition von Tele Columbus weiter zu stärken."
pepcom ist der viertgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber und bietet Kabelfernsehen, superschnelles Internet und Telefondienste mit mehr als 580.000 Vertragskunden in etwa 810.000 angeschlossenen Haushalten an. Das Unternehmen tritt bundesweit als Anbieter auf und hat eine starke Marktstellung in wirtschaftlich attraktiven Regionen wie München, Nürnberg, Leipzig oder Frankfurt am Main. Im Jahr 2014 erzielte pepcom einen Umsatz in Höhe von 126 Millionen Euro und ein Normalisiertes EBITDA in Höhe von 57 Millionen Euro, und erzielte damit eine EBITDA Marge von 45%. Das Unternehmen hält eine kontrollierende Mehrheitsbeteiligung von 70% an der bayerischen Kabel- und Breitbandgesellschaft KMS, während Vodafone Kabel Deutschland die verbleibenden 30% hält. Im Jahr 2012 hatte pepcom HL komm übernommen, einen Anbieter von Telekommunikationsdiensten für Geschäftskunden mit Sitz in Leipzig. Bei pepcom sind derzeit insgesamt rund 370 Mitarbeiter beschäftigt, das Unternehmen hat seinen Sitz in Unterföhring bei München. Der Kaufpreis von 608 Millionen Euro entspricht einem Multiple von 9,5x vor Synergien und 7,9x nach Synergien, basierend auf dem erwarteten Normalisierten EBITDA von pepcom für 2015.
Der Zusammenschluss führt etwa 3,7 Millionen angeschlossene Haushalte auf einer Plattform zusammen, mit einer geographischen Ausweitung auf pepcoms Kernmärkte in München, Nürnberg, Leipzig und Frankfurt am Main. Bei Tele Columbus und pepcom sind jeweils 57% beziehungsweise 58% der angeschlossenen Haushalte voll rückkanalfähig aufgerüstet und werden mit eigenen Signalen über ein unabhängiges Netz versorgt. Strategisches Ziel des Unternehmens ist es, den Anteil dieser Haushalte am Gesamtbestand deutlich zu steigern. Darüber hinaus bringt das nachhaltig im Markt etablierte Gewerbekundengeschäft von pepcom mehr als 1.600 Geschäftskunden in die Gruppe ein und verschafft Tele Columbus eine strategisch wichtige zusätzliche Säule für zukünftiges Wachstumspotenzial.
Die Zusammenführung des dritt- und viertgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers bietet weit reichendes Synergie-Potenzial aufgrund von Skaleneffekten sowie der Bündelung von Erfahrung und fachlicher Expertise. Im Ergebnis werden jährliche Kostensynergien von 13 Millionen Euro sowie Investitionssynergien von 2 Millionen Euro, erwartet, die innerhalb von 24 Monaten nach Vollzug der Transaktion voll umgesetzt sein sollen. Darüber hinaus bietet die Transaktion weit reichendes Potenzial für ein beschleunigtes Wachstum bei Internet, Telefon- und Premium TV Diensten über die gesamte vereinte Kundenbasis von Tele Columbus, primacom und pepcom hinweg.
Der Abschluss der Transaktion steht unter der Bedingung, dass die außerordentliche Hauptversammlung, die am 14. September stattfinden wird, der vorgeschlagenen Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoemissionserlös von 240 Millionen Euro zustimmt. Der Zeitpunkt des Vollzugs der Akquisition hängt davon ab, wann der Kapitalerhöhungsbeschluss eingetragen werden kann. Der Vollzug der Transaktion wird für Ende 2015, spätestens aber bis zum 30. April 2016 erwartet. Der Kaufpreis soll nach derzeitiger Planung aus vorhandener Liquidität, aus Mitteln durch Aufnahme einer weiteren besicherten Tranche unter dem bestehenden Kreditvertrag und einer Zwischenfinanzierung gezahlt werden. Die Zwischenfinanzierung und gegebenenfalls auch ein Teil der übrigen Finanzierung soll aus den Erlösen eines Bezugsangebots zurückgeführt werden, das auf der Grundlage des geplanten Kapitalerhöhungsbeschlusses durch die Hauptversammlung vom 14. September durchgeführt werden soll.
Nach der Transaktion und Rückführung der Zwischenfinanzierung wird die Verschuldung von Tele Columbus voraussichtlich auf dem augenblicklichen Niveau des etwa 5,0fachen Normalisierten EBITDA bleiben (Stand August 2015), aber je nach Umfang der Kapitalerhöhung und/oder anderen Eigenkapitalmaßnahmen auch niedriger ausfallen. J.P. Morgan agierte für diese Transaktion als exklusiver Finanzberater des Unternehmens.
Kennzahlen im Überblick
Mio. Euro, 2014A / Tele Columbus / primacom / pepcom
Umsätze 213 / 132 / 126
Normalisiertes EBITDA 99 / 55 / 57
% Marge 46% / 42% / 45%