Premiere am 2. Dezember 2017, 19.30 Uhr
Taxi Taxi
Komödie von Ray Cooney
Regie: Uta Koschel
Ausstattung: Tom Musch
Dramaturgie: Kristin Päckert
Mit: Nils Brück (John Smith), Stefan Eichberg (Polizeiinspektor Porterhouse), Frank Lienert-Mondanelli (Polizeiinspektor Troughton), Judith Lilly Raab (Mary Smith), Hannes Rittig (Bobby Franklin/Zeitungsreporter), Sabine Unger (Barbara Smith), Tobias D. Weber (Stanley Gardner)
Doppelt hält besser? Doppelt l(i)eben aber nicht! Das Doppelleben eines Taxifahrers ist Ausgangspunkt einer verrückten Farce aus der Feder von Ray Cooney, der zu den erfolgreichsten Komödienautoren weltweit gehört. „Taxi Taxi“ kommt in der Inszenierung von Chefregisseurin Uta Koschel auf die Bühne des Großen Hauses. Nils Brück spielt den Taxifahrer John Smith, der gleichzeitig mit zwei Frauen (Sabine Unger und Judith Lilly Raab) verheiratet ist. Premiere dieser turbulenten Komödie, in der eine Lüge die nächste ergibt und die Figuren von einer Katastrophe in die nächste getrieben werden, ist am 2. Dezember um 19.30 Uhr. Ganz wichtig: Dieses Stück spielt in der guten alten Zeit, in der es noch keine Handys gab und man seinem Partner noch nicht hinterher telefonieren konnte, egal wo immer er sich auch aufhielt …
Zum Inhalt
Auf den ersten Blick ist Taxifahrer John Smith ein völlig unauffälliger Mann. In Wirklichkeit hat er eine kleine Besonderheit, denn er führt ein Leben mit zwei Frauen in zwei Wohnungen in London. John ist gleichzeitig verheiratet mit Mary Smith in Wimbledon und Barbara Smith in Streatham. Kurz nachdem er Mary geheiratet hat, lernte er Barbara kennen und konnte deren Avancen und letztlich ihren Heiratsantrag nicht ablehnen. Natürlich nur, weil er ein so gutes Herz hat. Beide Frauen dürfen niemals voneinander erfahren! Nur dank eines penibel geführten Stundenplanes, flexibler Arbeitszeiten und eines schnellen Autos kann er sein aufregendes Doppelleben organisieren. Drei Jahre ging alles gut. Doch eines Tages kommt ihm ausgerechnet seine Hilfsbereitschaft in die Quere. John wird Zeuge eines Handtaschenraubs, eilt dem Opfer zur Hilfe, wird selbst verletzt und landet mit einer Kopfwunde im Krankenhaus. Jetzt bringt ihn der korrekte Polizeiinspektor Troughton vom Polizeirevier in Wimbledon nach Hause zu Mary, die ihren Mann schon als vermisst gemeldet hat. Aber gleichzeitig hat auch Barbara aus Streatham die Polizei verständigt, weil ihr Mann, sonst die Pünktlichkeit in Person, nicht da ist. Polizeiinspektor Porterhouse nimmt sich der Sache an.
John Smith ist in Bedrängnis. Erstens ist sein Stundenplan, das sichere Gerüst seines Doppellebens, durcheinander geraten. Zweitens will die Presse unbedingt eine Homestory über den heldenhaften Handtaschenretter bringen, damit würde alles auffliegen. Drittens nerven die Polizisten, die einiges sehr merkwürdig finden an diesem John Smith. Und viertens wollen beide Frauen ihren kopfkranken Mann umsorgen. In seiner Not vertraut Smith sich seinem Kumpel Stanley an und setzt mit ihm gemeinsam alles daran, beide Frauen zu beruhigen und sein Lügengebäude aufrecht zu halten. Dabei verheddern sich immer mehr in ihrem Gespinst aus abenteuerlichen Erfindungen, Halbwahrheiten und Lügen.
„Zum Lachen ist nicht nur, was gelogen, sondern auch was geglaubt wird“, sagt Uta Koschel. „Wenn John am Ende die Wahrheit sagt, glaubt ihm schließlich keiner mehr.“
Mathematisch präzise konstruiert
Ray Cooney, dessen turbulente Farce "Außer Kontrolle" bereits im Theater Heilbronn zu sehen war, ist auch hier wieder ein Meister der atemberaubend schnellen Komödie, in der es drunter und drüber zu gehen scheint. Doch das scheinbare Chaos ist mathematisch präzise geplant und der Irrwitz gekonnt auf die Spitze getrieben. Das Stück ist ein Fest für Schauspieler, von deren komödiantischem Können die Inszenierung lebt.
Das Publikum hat dabei den kompletten, äußerst vergnüglichen Überblick, denn, und das in der besondere Kniff an diesem Stück, es darf gleichzeitig die Ereignisse in beiden Wohnzimmern verfolgen. Die Wohnungen werden wie im Film nebeneinander geschnitten und überlagern sich in einem Bühnenbild, in dem die beiden ahnungslosen Frauen parallel agieren. Ganz für sich hat jede nur die Eingangstür zum Wohnzimmer und eben das fest installierte Telefon.
„Je mehr ich darüber nachdenke, desto stärker wird meine Überzeugung, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Farce mehr mit der Tragödie gemein hat, als mit der Komödie. Komödien handeln meistens von exzentrischen Personen in alltäglichen Situationen; die Farce dagegen (und die Tragödie) beschäftigt sich mit ganz normalen Menschen, die versuchen, mit einer exzentrischen Situation fertig zu werden.“ (Ray Cooney)