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Das Fest

von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov / für die Bühne bearbeitet von Bo hr. Hansen / Premiere am 7. März 2015, 19.30 Uhr, Großes Haus

(lifePR) (Heilbronn, )
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Regie: Uta Koschel
Ausstattung: Tom Musch
Dramaturgie: Stefanie Symmank
Musiker: Nicolas Kemmer

Es spielen: Bettina Burchard (Pia, ein Dienstmädchen), Katharina Leonore Goebel (Helene, die Schwester), Angelika Hart (Tante Vigga), Judith Lilly Raab (Mette, Michaels Frau), Ingrid Richter- Wendel (Großmutter), Sabine Unger (Else, die Mutter), Katharina Voß (Michelle, ein Dienstmädchen);

Johannes Bahr (Großvater), Oliver Firit (Kim, der Koch), Gabriel Kemmether (Lars, Hoteldiener), Para Kiala (Gbatokai, Helenes Geliebter), Frank Lienert-Mondanelli (Helge, der Vater), Ferdinand Seebacher (Christian, der älteste Sohn), Raik Singer (Helmut, der Toastmaster), Sebastian Weiss (Michael, der jüngste Sohn)

Weitere Vorstellungen: Mi. 11.03.2015 19.30 Uhr; Sa. 21.03.2015 19.30 Uhr; Di. 24.03.2015 19.30 Uhr; Fr. 27.03.2015 19.30 Uhr; So. 29.03.2015 19.30 Uhr; Fr. 10.04.2015 19.30 Uhr; Mi. 29.04.2015 19.30 Uhr; Fr. 15.05.2015 19.30 Uhr; Di. 19.05.2015 19.30 Uhr; Do. 28.05.2015 19.30 Uhr; So. 31.05.2015 19.30 Uhr; So. 28.06.2015 15.00 Uhr; Sa. 04.07.2015 19.30 Uhr; Do. 09.07.2015 19.30 Uhr; Mi. 15.07.2015 19.30 Uhr

Familiäre Abgründe

"Das Fest" von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov hat am 7. März Premiere im Großen Haus


"Fast jede Familie hat ein Geheimnis", ist sich Regisseurin Uta Koschel, die für das große Haus gerade "Das Fest" von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov inszeniert, sicher. "Es zu bewahren, ist anstrengend. Wird es enthüllt, kann die Familie daran zerbrechen", sagt die Regisseurin. Wie wegen eines lange verschwiegenen Familiengeheimnisses aus einem freudigen Anlass eine Katastrophe wird, zeigt das mittlerweile zum modernen Klassiker gewordene Schauspiel "Das Fest", das am 7. März Premiere hat.

"Das Fest", der erste nach den Dogma-Regeln gedrehte Film, eroberte nach seiner Premiere 1998 die internationalen Kinoleinwände. Das lag nicht nur an der spannenden Ästhetik des dänischen Streifens, sondern auch an der Kraft und Dichte der erzählten Geschichte. Schon kurze Zeit später begann das Theaterstück, das auf dem Filmdrehbuch beruht, auf vielen Schauspielbühnen Erfolge zu feiern. Nicht zuletzt ist das Stück ein Fest für Schauspieler, denn die schlichte Ästhetik auf die sowohl Film als auch Bühne setzen, stellt ganz die Schauspieler mit ihrem Können in den Mittelpunkt. In der Heilbronner Inszenierung ist ein Großteil des Ensembles zu erleben. Frank Lienert-Mondanelli spielt Helge Klingenfeld- Hansen, einen Familienvater mit dunklen Neigungen, Ferdinand Seebacher seinen Sohn Christian, der aus Anlass des großen Festes zum Befreiungsschlag ausholt.

Zum Inhalt

Familienpatriarch Helge feiert seinen 60. Geburtstag und lädt Familie, Freunde und Kollegen in sein Landhotel ein. Auch seine erwachsenen Kinder Helene, Christian und Michael mit seiner Frau Mette und den zwei Kindern sind angereist. Angespannt ist die Situation nicht nur wegen der Rivalitäten unter den Geschwistern, sondern auch wegen des erst kurze Zeit zurückliegenden Selbstmordes von Linda, der Zwillings-Schwester von Christian. Doch weg mit den unangenehmen Gedanken! Heute soll es ein schöner Tag werden! Schließlich feiert man nicht alle Tage einen runden Geburtstag. Ein wahres Festessen ist vorbereitet. Und Loblieder auf den Jubilar werden gesungen. Auch Helges ältester Sohn Christian hat eine Rede vorbereitet, genauer gesagt, zwei. Der Vater darf wählen: Den grünen oder den gelben Zettel? Helge nimmt den grünen. Eine gute Wahl, findet Christian. Es ist die "Wahrheitsrede", sagt er. Ihre Überschrift: "Wenn Vater ins Bad wollte."

Was zunächst klingt wie eine lustige Geschichte aus der Kindheit, ist ein dunkles Geheimnis, das an diesem Abend endlich ans Licht gezerrt wird. Gegen alle Widerstände der Partygäste, die doch nur lustig sein und in keine familiären Abgründe schauen wollen. Doch Christian lässt nicht locker. Die Verhöhnung durch seinen Vater, die Bitten von Schwester Helene, doch zu schweigen, die Ablenkungsversuche seiner Mutter und selbst die gewalttätigen Anfeindungen seines Bruders können ihn nicht stoppen, bis endlich die ganze Geburtstagsgesellschaft begreift, was an diesen Tagen geschah, wenn "Vater ins Bad wollte".

Höchste Einfachheit und Natürlichkeit

Angelehnt an die Dogma-Regeln des Films, die auf einfachste Mittel und höchste Natürlichkeit setzen, versuchen auch Uta Koschel und ihr Ausstatter Tom Musch auf möglichst viel Theaterapparat zu verzichten und mit schlichten Mitteln zu arbeiten. Auf der Bühne wurde ein prägnanter Raum geschaffen, in dem die Familie ausgestellt wird. Holzwände sind mit schwarzer Stoffmalfarbe tief durchtränkt, diese umgeben eine große Tafel, an der die Familie wie zum Abendmahl versammelt ist. Einziges Raumaccessoire ist ein großer Kronleuchter. Auch die Kostüme und Masken sind sehr schlicht und nicht theatralisch ausgestellt.

Doppelbödigkeit

Für Regisseurin Uta Koschel ist es spannend, dass lange Zeit im Raum steht, ob Christians Geschichte der Wahrheit entspricht. Die familiären Abgründe sind gut versteckt, keiner der Protagonisten zieht auf den ersten Blick alle Sympathie oder Antipathie auf sich. Es gibt oft einen großen Widerspruch zwischen dem, was gerade gesagt und dem, was gedacht wird. Diese Doppelbödigkeit muss von der Bühne bis in den Zuschauerraum hinein sichtbar und spürbar sein, weil, anders als im Film, keine Handkamera ganz nah an den Schauspieler herankommt.

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