"La Traviata" erzählt die Geschichte der Pariser Halbweltdame Violetta Valery, deren unglückliche Liebe zu Alfred Germont wegen persönlicher Eitelkeiten und gesellschaftlicher Zwänge scheitern muss und für Violetta schließlich mit dem Tod endet. In dem Roman "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas fand Giuseppe Verdi eine Vorlage, in der er sich auch mit seiner eigenen Lebensgeschichte wiederfand. Während der Entstehungszeit des Werkes lebte Verdi in einer freien Liebesbeziehung mit Giuseppina Strepponi abwechselnd an Orten in Paris und auf dem Lande, die später als Schauplätze für sein 1853 uraufgeführtes Bühnenwerk dienen sollten.
Nach den großen Erfolgen von "Rigoletto" und "Il Trovatore" in den Jahren zuvor, widmete sich Verdi in "La Traviata" erstmals einem zeitgenössischen Thema. Verdis emotionale Schilderung des Lebens der Traviata - der "Vom rechten Weg abgekommenen" - und die deutliche Kritik an der falschen Moral der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts waren für das damalige Publikum unerhörte Themen, mit denen es sich auf diese Weise noch nie auf der Opernbühne konfrontiert gesehen hatte.
Bei der Uraufführung am Teatro La Fenice in Venedig bestand die Theaterleitung noch auf die Verlegung der Handlung ins 17. Jahrhundert, so brisant war der Stoff um eine Kurtisane aus dem Pariser Halbweltweltmilieu. Daher erschien es auch nicht als Überraschung, dass die Premiere zu einem Fiasko geriet: Die bürgerliche Gesellschaft musste sich erst allmählich an einen solchen Opernstoff gewöhnen. In der Folgezeit hat "La Traviata" sicherlich einiges von ihrer gesellschaftlichen Brisanz verloren, nicht jedoch von ihrer musikalischen Faszination, und so gehört dieses Meisterwerk Verdis heute unzweifelhaft zu den meistgespielten Opern der Welt.
In der Inszenierung von Elisabeth Stöppler hatte "La Traviata" Ende April 2008 am Oldenburgischen Staatstheater Premiere. Für die Ausstattung zeichnete Nicole Pleuler verantwortlich.
Weitere Informationen und Karten unter 07131. 56 3001 oder www.theater-heilbronn.de
"La Traviata"
Melodramma in drei Akten nach Alexandre Dumas (Sohn) von Francesco Maria Piave Musik von Giuseppe Verdi
Musikalische Leitung: Olaf Storbeck / Jason Weaver | Inszenierung:
Elisabeth Stöppler | Bühnenbild und Kostüme: Nicole Pleuler |
Choreinstudierung: Thomas Bönisch
Mit: Sylvia Koke / Irina Wischnizkaja, Hugo Mallet / Daniel Ohlmann, James Bobby / Hannu Niemelä, Nathalie Senf / Sharon Starkmann, Friedericke Hansmeier / Anne-Katrin Kupke, Thomas Burger / Georgi Nikolov, Paul Brady / Andreas Lütje / Toshihiko Matsui, Henry Kiichli / Douglas Linton, Andrey Valiguras / Henry Kiichli, Georgi Nikolov / Ihor Salo, Leonard Katarzynski / Philip Zehnoff
Oldenburgisches Staatsorchester Chor des Oldenburgischen Staatstheaters Eine Produktion des Oldenburgischen Staatstheaters
Dauer: 2h 30 min
Premiere am Mittwoch, 4. Juni, 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen nur am 5., 6., 7., 8. und 9. Juni, sowie am 15., 16., 17.,18. und 19. Juni 2008, jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus