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Exit Europa

Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit ? / Schauspielcollage "Exit Europa - Requiem für einen Kontinent" hinterfragt die Gründungsmythen unserer Gesellschaft auf ihre heutige Gültigkeit / Premiere am 23. April 2011, 19.30 Uhr, Großes Haus

(lifePR) (Heilbronn, )
Ist unsere Gesellschaft gerecht? Diese Frage stellen sich mittlerweile immer mehr Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Man darf, soll und muss wieder über gesellschaftliche Utopien nachdenken.

Vor ca. einem Jahr gab es am Theater Heilbronn die Idee, ein Stück zu machen, das genau diesen Diskurs auf die Bühne bringt. Am 23. April hat es um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere: "Exit Europa - Requiem für einen Kontinent" - eine Schauspielcollage aus Texten von Georg Büchner, Ernst Toller, Walter Benjamin, Heiner Müller, Kathrin Röggla, den aufrüttelnden Worten des anonymen französischen Manifestes "Der kommende Aufstand", Tagebuchprotokollen von Heilbronner Bürgerinnen und Bürgern und Sequenzen aus dem Dokumentarfilm "Problema" von Ralf Schmerberg. Mit 11 Schauspielerinnen und Schauspielern, 30 Statistinnen und Statisten mit Live-Musik und Video-Kunst wird sie umgesetzt. Für die Inszenierung von Axel Vornam haben Peggy Mädler, Christian Marten-Molnár und Axel Vornam die Textfassung erarbeitet.

Der Abend geht zurück zu den Gründungsmythen unserer modernen Gesellschaft: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit - den Idealen der französischen Revolution, die den Traum von einer gerechten Welt vereinen. Mit blutigen Aufständen wurde in Frankreich um die Verwirklichung dieser Utopie gekämpft. Der Funke sprang auf ganz Europa über und noch heute berufen sich die westlichen Demokratien auf diese Werte. Aber wie frei, wie gleich, wie brüderlich leben wir? Ist es nicht immer noch ein schöner Traum? Wie gerecht ist der Staat? Gewährt er all seinen Bürgern und Bürgerinnen die gleichen Rechte, sich frei zu entfalten? Wie entwickelt sich die Arbeitswelt? Treibt der immer schnellere Tanz ums goldene Kalb "Wirtschafts-Wachstum" unsere Gesellschaft nicht zunehmend in den Kollaps? Und drängen die daraus resultierenden Zentrifugalkräfte nicht immer mehr Menschen an den Rand, ins gesellschaftliche Abseits? Ist unser Reichtum nicht die Armut der anderen? Beruht der Wohlstand der westlichen Industrienationen und Europas auf dem Elend Afrikas und Lateinamerikas?

Fragen über Fragen. Einfache Lösungen oder Antworten sind schwerlich zu finden. Auch das Gefühl der Überforderung wird ein Thema in "Exit Europa" sein. Jede Alternative zieht sofort ein großes ABER! nach sich.

"Requiem für einen Kontinent" ist der Abend untertitelt - nicht weil hier der Totengesang auf Europa angestimmt wird, sondern weil die Struktur des Requiems den äußeren Rahmen bildet. Gleichwohl spielt die Musik eine wichtige Rolle. Alexander Suckel, der live mit seiner Band auf der Bühne spielt, hat neue Kompositionen und Arrangements aus Altbekanntem geschaffen. Choreografin Ute Raab hat mit den insgesamt über 40 Darstellern und Darstellerinnen große und kleine Szenarien entwickelt, die das gesprochene Wort oder die Musik in Bewegung übersetzen. Ausstatter Tom Musch hat sein Bühnenbild aus über 300 Europaletten gebaut.

Zusatzinfos:

Peggy Mädler

sorgte gerade mit ihrem Romandebüt für Furore: Die "Legende vom Glück des Menschen" erschien im Februar 2011 und wurde von nahezu allen großen Feuilletons überaus positiv besprochen.

Sie ist 1976 in Dresden geboren, lebt und arbeitet als Dramaturgin, Regisseurin und Autorin in Berlin und ist Mitbegründerin des Künstlerkollektivs Labor für kontrafaktisches Denken. Sie promovierte mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung über "Die Inszenierung von Arbeit und Geschlecht in Theatertexten der DDR und durch ostdeutsche AutorInnen nach 1990". Sie erhielt ein Autorenstipendium des Künstlerdorfs Schöppingen und das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste.

Ralf Schmerberg

wurde 1965 in Korntal geboren und lebt heute in Berlin. Er arbeitet als Filmemacher, Fotograf und Produzent. 2003 initiierte er als eine Reaktion auf den Irakkrieg das Projekt "Dropping Knowlege" - eine offene Internetplattform, auf der wichtige Fragen und Probleme des 21. Jahrhunderts zusammengetragen werden sollten. 2006 ging daraus der "Table of Free Voice" hervor, ein großer runder Tisch auf dem Berliner Bebelplatz, an dem 112 Künstler, Wirtschaftswissenschaftler, Menschenrechtler, Naturwissenschaftler usw. aus verschiedenen Ländern der Welt versuchten, 100 dieser Fragen und Probleme zu beantworten. In seinem Film "Problema" von 2010, der zum kostenfreien Download im Internet steht, werden ein Teil dieser Fragen und Antworten aus dem "Table of Free Voice" von 2006 vorgestellt und mit einer Fülle an zeitgeschichtlichem Filmmaterial verknüpft.

Kathrin Röggla

wurde 1971 in Salzburg geboren und lebt heute in Berlin. Sie schreibt Theatertexte, Prosa und Texte für das Radio. Ihre Theatertexte begeistern aufgrund ihres präzisen und auch ironischen Blickes auf das Verhältnis zwischen Subjekt und Welt. Der Weg zu den Figuren führt nicht über psychologische Details, sondern über jene gesellschaftlichen Umstände, denen sie ausgesetzt sind und die sie in ihrem individuellen Handeln wiederholen. Für ihre Texte und Veröffentlichungen wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Unsichtbares Komitee

"Der kommende Aufstand" - das Manifest einer unbekannten Autorengruppe, die sich "Unsichtbares Komitee" nennt, erschien 2007 in französischer Sprache und fand zunächst über das Internet große Verbreitung. Inzwischen ist es in mehrere Sprachen übersetzt. Die deutsche Ausgabe, die im Herbst 2010 erschien, wurde in sämtlichen Feuilletons rezensiert, die meisten Kritiker besprachen es als treffende Analyse eines gesellschaftlichen Unbehagens. Nur wenige Kritiker gingen auf die radikalen Schlussfolgerungen und die antidemokratische Haltung ein, die für die Autoren aus ihrer gesellschaftskritischen Analyse folgen. Das "Unsichtbare Komitee" spricht von einem Aufstand, von einem Krieg der Jugend gegen den gegen den Staatsapparat und das bestehende Wirtschaftssystem. Den demokratischen Entscheidungsprozessen können die Autoren nichts mehr abgewinnen. "Nichts ist dem hinzuzufügen, alles ist zu zerstören."

Requiem für einen Kontinent

Schauspielcollage aus Texten von Georg Büchner, Ernst Toller, Walter Benjamin, Heiner Müller, Kathrin Röggla und einem anonymen französischen Autorenkollektiv
Textfassung von Peggy Mädler, Christian Marten-Molnár, Axel Vornam

Regie: Axel Vornam
Ausstattung: Tom Musch
Musik: Alexander Suckel
Choreografie: Ute Raab
Dramaturgie: Peggy Mädler, Christian Marten-Molnár

mit Julia Apfelthaler, Judith Lilly Raab, Ingrid Richter-Wendel, Sabine Unger, Katharina Voß; Nils Brück, Alexander Darkow, Stefan Eichberg, Rolf-Rudolf Lütgens, Raik Singer, Sebastian Weiss

und über 30 Statistinnen und Statisten und einer Live-Band
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