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Herrlich rücksichtslos

"Ziemlich beste Freunde" kommt auf die Bühne des Komödienhauses

(lifePR) (Heilbronn, )
Sie war DER Kinoerfolg des Jahres 2012: "Ziemlich beste Freunde", die warmherzige französische Komödie um die Freundschaft zwischen einem Gelähmten und seinem Pfleger, die aus verschiedenen sozialen Schichten stammen. Inspiriert vom Schicksal des Philippe Pozzo di Borgo, Ex-Chef der Champagnerfirma Pommery, und Abdel Sellou, einem jungen Mann aus der Vorstadt, erzählt die Geschichte mit viel Humor vom Zusammenprall der Klassen und sie ist ein Plädoyer dafür, das Leben so zu nehmen, wie es ist. Nun kommt die Geschichte auch auf die Bühne des Komödienhauses mit Nils Brück als Philippe und Murali Perumal als Driss. Premiere der Inszenierung von Uta Koschel ist am 10. Mai um 20 Uhr.

Philippe ist schwerreich, aber vom Hals abwärts gelähmt und braucht einen Pfleger. Driss, ein gerade aus dem Gefängnis entlassener Kleinkrimineller, bewirbt sich um die Stelle. Eigentlich hat Driss weder großes Interesse an dem Job, noch die Hoffnung, dass er eingestellt wird. Er flirtet offensiv mit Philippes attraktiver Assistentin und will eigentlich nur die Bestätigung abholen, dass er sich beworben hat, damit ihm sein Arbeitslosengeld nicht gestrichen wird. Doch während alle anderen Kandidaten mit guten Referenzen, einer gehörigen Portion Wissen über den richtigen Umgang mit Behinderten und Mitleid im Gepäck bei Philippe vorsprechen, besticht Driss durch seine etwas dreiste, aber unverblümt ehrliche Art. Am nächsten Tag hat er den Job und weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll. Einen vom Kopf an Bewegungslosen zu füttern, mag ja noch gehen, aber einem Mann lange Stützstrümpfe anziehen! - Nein, das kommt für Driss überhaupt nicht in Frage. Jedenfalls nicht sofort.

Mit der Zeit aber wird der risikofreudige und lebenslustige Driss unverzichtbar für Philippe. Er ersetzt ihm nicht nur Arme und Beine, sondern gibt ihm den Lebensmut zurück. Das Geheimnis? Driss hat überhaupt kein Mitleid mit ihm, und nimmt keine Rücksicht auf sein Anderssein, treibt sogar seinen liebevollen Schabernack mit Philippes Zustand. Mit Autojagden, Gleitschirmfliegen und Frauen wird das Leben des gelähmten Millionärs wieder aufregend. Philippe nimmt den Jungen aus dem Armenviertel mit in seine Welt der Reichen und der Künste. Driss ist davon nicht wirklich beeindruckt, aber zumindest inspiriert, auch mal auszuprobieren, was in ihm steckt. Die beiden werden "ziemlich beste Freunde".

Im Stück werden die Zuschauer viele Szenen des Films wiedererkennen: Philipps erstes Telefonat mit Eleonore, die Tanzeinlage von Driss für Philippe zum Geburtstag, das Essen in Phillips Gesicht, weil Driss mal wieder der schönen Magalie hinterherschaut oder die grandiose Rasierszene.

Darsteller und Inszenierungsteam haben sich Expertenrat bei Robert Pfriem geholt, der ähnlich wie Philippe vom Hals abwärts gelähmt ist. Nach einem Besuch bei ihm zu Hause, bei dem er seinen Alltag schilderte und Fragen zu Sitzpositionen, Möglichkeiten des Bewegens und typischer Körperhaltungen in einem Rollstuhl beantwortete, wird er auch Proben besuchen und dem Ensemble mit seinem Rat zur Seite stehen.

Im frz. Original heißt der Film "Intouchables". Philippe Pozzo di Borgo schrieb dazu: ",Intouchables', unberührbar, sind wir beide aus verschiedenen Gründen. Abdel ist maghrebinischer Herkunft und fühlt sich in Frankreich marginalisiert - ähnlich der Kaste der Unberührbaren in Indien. Wer ihn berührt, läuft Gefahr, Prügel einzustecken ... Ich für meinen Teil bin hinter hohen Mauern, die mein Pariser Stadthaus umgeben - in meinem goldenen Gefängnis, wie Abdel es nennt, in dem es mir dank meines Vermögens an nichts Käuflichem mangelt - , ein Außerirdischer; nichts kann an mich herankommen. Meine vollständige Lähmung und das Fehlen jeglichen Gefühls in den Gliedern hindern mich daran, irgendetwas zu berühren. Andere Menschen trauen sich nicht, mich zu berühren, weil mein Zustand sie einschüchtert ..."

Murali Perumal spielt den Driss. Er wurde 1978 in Bonn geboren. Nach seinem Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien (1998-2002) hat er in über 50 Filmen für Kino und Fernsehen vor der Kamera gestanden, zuletzt in Hollywood für "Big Game". Theater spielte er unter anderem an der Schaubühne Berlin, den Münchner Kammerspielen und er gehörte von 2007-2011 fest zum Schauspielensemble von Karin Beier in Köln. Mehr Infos unter www.muraliperumal.de

Premiere am 10. Mai 2014, 20 Uhr, Komödienhaus
Ziemlich beste Freunde

Komödie von Gunnar Dressler nach Eric Toledano und Oliver Nakache
Regie: Uta Koschel
Ausstattung: Tom Musch
Dramaturgie: Stefanie Symmank
mit: Julia Apfelthaler (Magalie, Galeristin, Prostituierte, Eleonore); Nils Brück (Philippe), Murali Perumal (Driss), Ferdinand Seebacher (Bewerber, Antoine, Pfleger)

Nächste Spieltermine: Sa. 10.05.2014 20.00 Uhr , Mi. 14.05.2014 20.00 Uhr , Sa. 17.05.2014 20.00 Uhr , Di. 27.05.2014 20.00 Uhr, Fr. 30.05.2014 20.00 Uhr, Do. 05.06.2014 20.00 Uhr, Fr. 06.06.2014 20.00 Uhr, Sa. 07.06.2014 20.00 Uhr, Sa. 14.06.2014 20.00 Uhr, Fr. 20.06.2014 20.00 Uhr, So. 22.06.2014 15.00 Uhr, Mi. 25.06.2014 20.00 Uhr, Do. 03.07.2014 20.00 Uhr

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