Das Musical beginnt und endet mit einem Theater-Premierenabend in Paris im März 1961. Zum ersten Mal sollte Romy Schneider auf einer Theaterbühne stehen. Zusammen mit ihrem damaligen Lebenspartner Alain Delon spielte sie John Fords "Schade, dass sie eine Hure war" in der Regie von Luchino Visconti. Sie sitzt in ihrer Garderobe, zittert vor dem Auftritt und zweifelt an sich, wie sie es ständig in ihrem Leben tat. "Ich muss wahnsinnig gewesen sein, diesen Beruf zu ergreifen. Nur eine Irre wirft sich freiwillig den Löwen zum Fraß vor."
Doch an diesem Abend gelang es ihr endlich, sich von ihrem Sissi-Image zu befreien und sie begann als ernstzunehmende Charakterdarstellerin die Film- und Theaterwelt zu erobern - die Welt aus Gold. Eine glänzende, harte Welt, in der sie eine der besten Schauspielerinnen des vergangenen Jahrhunderts wurde. Legendär sind ihre Schönheit und ihre atemberaubende Aura. Sie war eine exzessiv lebende und liebende Frau, die weder Mittelmäßigkeit noch den Verfall von Gefühlen ertrug. All diese Anlagen, den Lebenshunger, die Leidenschaft und die Kompromisslosigkeit trägt bereits die ganz junge Romy Schneider in sich, die Daniel Call in all ihrer Widersprüchlichkeit und Faszination zeichnet. Wir lernen den aufmüpfigen, ungestümen Backfisch Romy in der Nonnenschule kennen. Wir erleben, wie ihre Mutter Magda Schneider sie als Teenager beim Film als reinen, unschuldigen Mädchentypus unterbringt und sich damit selbst eine zweite Karriere sichert. Erzählt wird, wie ihr Stiefvater Daddy Blatzheim sie vermarktet und wie eine goldene Gans ausnimmt. Wie Romy als Sissi die Kronprinzessin des deutschsprachigen Films wurde, wie sie sich gegen diesen Stempel wehrte. Und wie es ihr nach der Begegnung mit Alain Delon schließlich gelang, der Mutter, dem Stiefvater und dem Image des süßen Mädels zu entkommen, und sie sich hinein stürzte in den Strudel des Lebens...
Alice Schwarzer schrieb nach einem langen Gespräch mit ihr: "Eines weiß ich beim Abschied von ihr..: Wie unerträglich es ist, in ein Bild, ein Klischee gepresst zu werden. Es imponiert mir an Romy, dass sie so daran leidet und sich so dagegen wehrt."
Ihre Romy-Schneider-Biografie, die ein sehr differenziertes Bild der großen Schauspielerin zeichnet , diente Daniel Call als Grundlage für das Musical.
Die musikalische Leitung hat Nikolas Kemmer. Für die Regie und Choreografie zeichnet Stefan Haufe verantwortlich. Die Ausstattung stammt von Lars Betko.
Daniela Schober spielt die junge Romy Schneider, Angelika Hart verkörpert Magda Schneider.
Premiere am 25. April 2009, 19.30 Uhr, Großes Haus des Theaters Heilbronn
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