Die Ergebnisse Thüringens im Ländervergleich wurden vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ausgewertet und mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien sowie den Staatlichen Schulämtern diskutiert. Auf dieser Grundlage werden folgende Ergebnisse als äußerst bedeutsam für die weitere Schul- und Unterrichtsentwicklung eingeschätzt: Die Schulen zeigen positive Ergebnisse im Umgang mit leistungsschwächeren förderbedürftigen Schülerinnen und Schülern, unabhängig davon, ob es sich um Schülerinnen und Schüler mit pädagogischen bzw. sonderpädagogischen Förderbedarf handelt. Dieses positive Ergebnis kann Thüringen im Rahmen der Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern nicht verzeichnen.
Für die Fortbildungsarbeit hat das zur Konsequenz, im differenzierten Unterricht die anspruchsvollen Lernangebote auszubauen. Immer wieder wird auch darüber öffentlich diskutiert, warum die Lernenden zunächst in Druckschrift im Schulalltag starten und erst am Ende der vierten Klasse nach Abschluss eines Schreiblehrgangs zu einer individuellen, lesbaren Handschrift gelangen sollen. „So richtig diese Lehrplanzielsetzung nach wie vor ist“, sagt der stellv. Direktor des ThILLM, Martin Seelig, und führt weiter aus: „Wir dürfen jedoch nicht übersehen, dass beim Übergang von Druckschrift zu verbundener Schrift Klippen lauern, die von den Lernenden umso erfolgreicher gemeistert werden, je genauer die individuelle Lernausgangslage diagnostiziert wird. So vielfältig wie die Kinder sind dann auch die methodischen Herangehensweisen, ein Streit um die richtige Art und Weise, schreiben zu lernen ist überflüssig. Vielmehr geht es um einen didaktisch-methodischen Werkzeugkasten und dessen Anwendung. Dazu will die Tagungsreihe beitragen.“