Im Rahmen der Konferenz informieren die Bundesländer in einem Markt der Möglichkeiten zudem über Konzepte, Projekte und gelungene Beispiele, um pädagogische Fachkräfte beim professionellen Umgang mit Vielfalt zu unterstützen.
Thüringen ist gleich mit mehreren Institutionen vertreten. Ganz praktisch stellt die AG Chemiedidaktik der Friedrich Schiller Universität Jena eine Experimentierlernkiste mit dem Titel: "Der Zappelphilipp lernt Chemie" vor, die den Kriterien des Thüringer Bildungsplans folgt und Lernangebote für Schüler mit Lernbeeinträchtigungen anbietet.
Diesen Thüringer Bildungsplan erläutern Vertreter des Lehrstuhls für Schulpädagogik und Didaktik der Friedrich Schiller Universität Jena und zeigen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung aktuelle Weiterentwicklungen in der Bildungsplanung, die in Thüringen das Ziel haben, Bildungsansprüche von Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr gegenüber der Gesellschaft zu formulieren, die eben nicht von gesellschaftlichen Forderungen an die Kinder und Jugendlichen ausgehen. Insgesamt beschreibt der Plan neun Bildungsbereiche, die konsequent vom Entwicklungsstand der Lernenden definiert werden.
Eine große Rolle bei der Umsetzung der Bildungsinhalte des Thüringer Bildungsplans spielt die Vernetzung mit regionalen Bildungspartnern. Das wird insbesondere deutlich bei der Stärkung des Gemeinsamen Unterrichts und der Schaffung von Gemeinschaftsschulen. Der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Jena erörterte die Anstrengungen Jenas zur Umsetzung eines inklusiven Bildungsangebots. So lernen in Jena mittlerweile 70 Prozent der Schüler mit besonderem Förderbedarf im Gemeinsamen Unterricht. Zur Weiterentwicklung dieses Prozesses verabschiedete die Stadt eine Rahmenkonzeption zur Integration. Eine Lenkungsgruppe aus Verwaltung, Schule und Wissenschaft begleitet die Umsetzung dieser Konzeption und schreibt sie fort. Zur Qualitätssicherung und um zukunftsweisende Handlungsempfehlungen zum Gemeinsamen Unterricht zu erhalten, hat Jena eine Expertise in Auftrag gegeben.
Unterstützung erfahren die Partner auch von der bundesweit einmaligen Thüringer Forschungs- und Arbeitsstelle für den Gemeinsamen Unterricht, die bisher im Land bereits vorhandene Kompetenzen bündelt, miteinander verknüpft und sinnvoll ergänzt.
So wurden im Ergebnis von Schulversuchen Differenzierungsmatrizen erarbeitet, die Bildungsinhalte nach thematischer Komplexität und kognitivem Anspruch verschiedenen Feldern zuordnen und jedes Feld mit passenden Lernangeboten unterlegt. Eine solche Matrix erhalten auch die Schüler und können sich in den Feldern ausprobieren. Genauere Informationen sind auch in einer aktuellen Veröffentlichung: "Thillm 2013. Gemeinsam leben. Miteinander lernen" des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien nachzulesen, das auch den Thüringer Stand auf der Konferenz koordiniert. Der Titel des Buches ist gleichzeitig auch der Slogan des Themenjahres 2013, das vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum Jahr der inklusiven Bildung ausgerufen wurde. Überall im Land laufen dazu Arbeiten, von denen nur ein kleiner Teil auf dem