Seit 1998 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien und dem Goethe-Institut Budapest. Im Hinblick auf die Aufgaben der beiden Institute legen die jährlichen Arbeitsvereinbarungen jeweils aktuell die Inhalte und Formen der Zusammenarbeit fest, die die Bereiche Schul- und Unterrichtsentwicklung, Lehrerfort- und -weiterbildung, Bildungskooperation, -information und -beratung und die Weiterentwicklung von Fortbildungssystemen umfassen.
Ungarische (Deutsch-)Lehrerinnen und Lehrer erhalten seitdem regelmäßig die Möglichkeit, während Arbeitsaufenthalten in Thüringen ihr sprachliches, fachliches und didaktisch-methodisches Wissen zu erweitern und zu vertiefen, um im eigenen Land aktiv an der Entwicklung von Schule und Unterricht mitzuwirken.
Ziel der Kooperationsveranstaltungen ist es, miteinander und voneinander zu lernen. Hier können Thüringer Pädagogen von den Erfahrungen der ungarischen Kollegen in der Ausgestaltung bilingualen Fachunterrichts profitieren. Dieser ist besonders geeignet, um die Entwicklung von Sprachkenntnissen in authentischen Situationen zu fördern. Die Partner haben bereits im Rahmen ihrer Kooperation haben zu diesem Bereich eine gemeinsame Handreichung: "Schnittstelle - sprachliche Kompetenzen zur Erschließung von Sachinhalten" veröffentlicht. Außerdem geht es darum, das Herkunftsland der erlernten Fremdsprache kennenzulernen und das gegenseitige Verständnis in der Praxis der schulischen Bildungsarbeit zu vertiefen. Von ebenso großer Bedeutung ist erfahrungsgemäß auch die gegenseitige Motivation durch den kollegialen Austausch von Ideen für die Unterrichtsarbeit und zur Methodik des Sprachenlernens. Dabei werden beständig Impulse sowohl für die tägliche Arbeit mit den Schülern als auch für die inhaltliche Ausgestaltung der Schulentwicklung gegeben.
Im Mittelpunkt der Kurse 2011 und 2012 steht der Erfahrungsaustausch zum Thüringer Bildungsmodell - Neue Lernkultur in Kommunen "nelecom". Bei einem Arbeitsbesuch des Thillm Direktors, Dr. Andreas Jantowski, im März 2011 in Budapest mit Vertretern des Goethe-Instituts, der Landesselbstverwaltung, des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts und des Schulzentrums Pecs hatten die ungarischen Partner Interesse daran bekundet, die Erfahrungen dieses Thüringer Bildungsmodells auch in Ungarn nutzen zu wollen.