Die Bundestagsfraktion der SPD brachte dort einen Antrag ein, der einen "Masterplan Gute Ganztagsschule" vorschlägt. Mit dem neuen Programm sollen Bund, Länder und Kommunen die Ausbaudynamik für Ganztagsschulen erneuern. Ziel müsse es sein, jedem Schüler unabhängig von seinem Wohnort, der Schulform oder individuellen Förderbedarfen einen Ganztagsschulplatz anbieten zu können. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dafür in den ersten vier Jahren 8 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.
Matschie plädierte eindringlich dafür, dass Bund und Länder ihre Kräfte in der Bildung stärker bündeln. "Dafür muss das für die Bildung geltende Kooperationsverbot fallen. Es muss eine Zusammenarbeit nicht nur bei Hochschulen, sondern im gesamten Bildungsbereich, also auch bei den Schulen, möglich werden", so Matschie. Mehr als 90 Prozent der Bildungsausgaben schulterten Länder und Kommunen, und das trotz zurückgehender Landeshaushalte. "Da ist für ein Engagement des Bundes noch viel Luft nach oben", so Matschie.
Der Minister verwies auf das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung auf den Weg gebrachte Ganztagsschulprogramm in den Jahren 2003 bis 2009. Der Anteil der Ganztagsschulen in Deutschland sei dadurch von 10 auf 30 Prozent gestiegen. "Daran sollten wir heute anknüpfen. Es ist höchste Zeit für eine gemeinsame Kraftanstrengung", betonte Matschie.