Der Wunsch von Eltern, ihr Kind nach der Grundschule unbedingt aufs Gymnasium zu schicken, führe nach Matschies Worten dazu, dass ein Teil die Anforderungen nicht schafft und abgestuft werden muss. Die Folge sei oft Demotivation bei Schülern. "Mit der schrittweisen Einführung der Thüringer Gemeinschaftsschule geben wir Eltern und Kindern nunmehr die Möglichkeit, sich erst nach der 8. Klasse zu entscheiden, ob das Abitur angestrebt wird oder ein anderer Abschluss. Damit erübrigen sich Abstufungen und damit verbundene Negativerfahrungen", so Matschie. In Thüringen gibt es gegenwärtig 24 Gemeinschaftsschulen. Zahlreiche weitere Schulen interessieren sich für diesen Weg.
Thüringen hat damit einen Kurs eingeschlagen, den die Autoren der Studie empfehlen. Sie regen einen Unterricht an, der sich an der individuellen Förderung ausrichtet und ermutigen zu alternativen Wegen zum Abitur. "Genau das tun wir in Thüringen. Das wird sich in künftigen Bildungsstudien niederschlagen", betont Matschie.