Nach Matschies Worten gelte es dabei, die Chancen der Thüringer Wissenschaft im Wettbewerb um Forschungsförderung zu erhöhen. Nach seiner Einschätzung seien die Voraussetzungen dafür gut, die Thüringer Hochschulen und Forschungsinstitute haben in den vergangenen Jahren mit bemerkenswerten Forschungsergebnissen national und international auf sich aufmerksam gemacht. Ein Beispiel sei die Sepsisforschung am Forschungsstandort Jena, die einen wesentlichen Beitrag zur Diagnostik und Behandlung von Menschen mit Sepsis leiste, der weite Beachtung findet. "Jetzt kommt es darauf, unserer Forschung auch in Zukunft den Zugang zur europäischen Förderung zu ermöglichen, damit sie international weiter vorn mitspielt", so Matschie.
Das Forschungsrahmenprogramm der EU fasst unter einem Dach europaweit alle Maßnahmen auf dem Gebiet der Forschungsförderung und technologischen Entwicklung zusammen. Im derzeit noch bis 2013 laufenden Programm stehen insgesamt 54,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Thüringer Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen konnten seit 2007 mehr als 35 Millionen Euro aus diesem Programm einwerben. Das Einwerben von EU-Mitteln gewinnt nach Matschies Angaben in der neuen Förderperiode ab 2014 vor allem auch deshalb an Bedeutung, weil Thüringen dann voraussichtlich nicht mehr Ziel-1-Region für die Vergabe von Mitteln verschiedener EU-Fonds sei.
Matschie nennt als Beispiele für Thüringer Schwerpunkte die Bereiche Medizin, Umwelt- und Energietechnik sowie Forschungen zu optischen Mikrosystemen und photonischen Nanomaterialien. Auf diesen Feldern gehören Thüringer Forscher zur Bundesspitze. Zugleich verweist der Minister auf die Gesellschafts- und Kulturwissenschaften, die wichtige Antworten auf zahlreiche der im Rahmen der Globalisierung entstehenden Fragen geben. Die Geisteswissenschaften müssten im Forschungsrahmenprogramm ebenso eine zentrale Rolle spielen, so der Minister.