An diesem Wochenende war bekannt geworden, dass Bundestagsabgeordnete der schwarz-gelben Koalition sich dafür einsetzen, Schiefergas in Deutschland künftig durch Fracking zu fördern. Laut Medienberichten haben die Fraktionen von Union und FDP Umweltminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler dazu aufgefordert, kurzfristig einen Gesetzesvorschlag für eine bundesweite Regelung der Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten vorzulegen.
"Da muss der Bund mit dem entschiedenen Widerstand aus Thüringen rechnen. Denn die Situation in Deutschland ist nicht vergleichbar mit den USA, wo es viele dünn besiedelte Landstriche gibt", betont Matschie. Zwar habe in den USA die Gewinnung von Gas aus tiefen Gesteinsschichten zu gesunkenen Energiepreisen geführt. "Doch in Deutschland bestehen ganz andere Notwendigkeiten. In unserem dicht besiedelten Land müssen Gesundheits- und Umweltbelange viel stärker berücksichtigt werden." So könne vom Abbau von Gas durch Fracking die Gefährdung von Trinkwasser ausgehen. Matschie: "Das ist absolut inakzeptabel." Aus diesem Grund habe sich der Thüringer Landtag mit großer Mehrheit gegen das Fracking ausgesprochen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Koalition in Berlin das unterläuft", unterstreicht Matschie.
Im Zuge der Energiewende seien ganz andere Prioritäten zu setzen, zuallererst der Ausbau erneuerbarer Energien zu bezahlbaren Preisen. "Aber genau das bekommen die Herren Rösler und Altmeier nicht in den Griff. Es kann nicht sein, dass deswegen jetzt eine Hintertür für das Fracking aufgemacht wird." Der vermeintliche Vorteil billiger Energie werde in Deutschland durch Fracking nicht zu erzielen sein. Matschie: "Die Bürger haben zu Recht die Sorge, dass der Schaden für die Umwelt und die eigene Gesundheit größer ist als der vermeintliche Nutzen für die Energiepolitik. Aber ganz offensichtlich hat Schwarz-Gelb nicht den Vorteil für die Bürger, sondern nur den Vorteil für die Energiekonzerne im Blick."