Deutschland liegt mit seinen Ausgaben für Bildungseinrichtungen von 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts unter dem OECD-Schnitt von 6,2 Prozent. Staaten wie Island (8,1 Prozent), Korea (8,0 Prozent) und Dänemark (7,9 Prozent) geben deutlich mehr aus. Deutschland muss nach Matschies Einschätzung "dringend umsteuern", um den Anschluss an die Spitzenländer zu schaffen. "Das geht nur über die Verbesserung der Finanzausstattung von Ländern und Kommunen, die gemeinsam 90 Prozent aller Bildungsausgaben schultern. Doch hier unternimmt der Bund zu wenig."
Matschie fordert die Bundesregierung auf, sich an Thüringen ein Beispiel zu nehmen. Der Freistaat investiere in diesem Jahr insgesamt 320 Millionen Euro mehr in Bildung und Forschung als 2009. Davon entfallen 160 Millionen Euro auf die frühkindliche Bildung in den Kindertagesstätten. Auch für die Schulen und Hochschulen, für Wissenschaft und Forschung sowie für die Förderung von Schülern und Studenten und sonstige Bildungsleistungen gibt Thüringen in diesem Jahr 160 Millionen Euro mehr aus als 2009. "Wir haben damit eine eindeutige Priorität gesetzt, denn Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen. Auch der Bund muss jetzt umsteuern, damit das Ziel, 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auszugeben, endlich erreicht wird"", unterstreicht der Minister.