1. für einen effektiven Meeresschutz eine starke EU-Richtlinie vonnöten ist, die ihre Zielsetzungen, Rechte und Pflichten möglichst konkret benennt;
2. in der Richtlinie angemessene und vergleichbare Standards für die europäischen Meere festgeschrieben werden müssen;
3. ein Netzwerk aus gut bewirtschafteten Schutzgebieten ein gut geeignetes Instrument sein kann, um gerade auch den stark belasteten Fischbeständen die Möglichkeit der Erholung zu geben und die Widerstandskraft des Meeres gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen.
Weiter hatte von Boetticher ausgeführt: "Zahlreiche aktuelle Meldungen zum Zustand der Meere sind Besorgnis erregend. Die Belastungen durch Klimawandel, Nährstoffeintrag und direkte menschliche Einflüsse auf Ökosysteme und Artenvielfalt halten an. Deshalb ist es mehr denn je dringend erforderlich, den Meeresschutz in alle maritimen Politikbereiche zu integrieren."
Diese Kernbotschaften wurden von anwesenden Experten, unter ihnen Meeresschützer von Greenpeace und WWF, aber auch Repräsentanten der EU-Kommission und des Europäischen Parlamentes unterstützt. Frau Cristina Falcão de Campos, Vertreterin der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft, kündigte an, dass die Forderungen in die kommenden Verhandlungen zwischen EU-Rat und Parlament Eingang finden werden, bis vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2008 die neue Meersschutz-Richtlinie beschlossen werden könne.
"Wir fühlen uns dadurch sehr ermutigt, unseren so genannten Berliner Aufruf zum Meeresschutz, den wir im November 2006 verabschiedet haben und der inzwischen zu einem gemeinsamen Aufruf aller deutschen Küstenländer geworden ist, weiterzuentwickeln zu einem Brüsseler Aufruf. Dann wird es uns auch gelingen, diese gemeinsamen Interessen der norddeutschen Länder erfolgreich in die EU-Richtlinie einzubringen", sagte Christian von Boetticher.
Der Umweltminister Schleswig-Holsteins erinnerte an die Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur Meerespolitik in Bremen vom Mai dieses Jahres: "Ziel ist nicht nur der Schutz mit Blick auf die Nutzung der Meeresressourcen, sondern die Erhaltung der Meere ist auch ein Wert an sich. Nicht für alles ist der Mensch daher der Maßstab. Wir sind Teil der Schöpfung. Wir dürfen gestalten. Aber gerade Meere und Ozeane geben uns auch Anlass, ein Stück Ehrfurcht vor den Grundlagen des Lebens zu zeigen."