Während die Ausstellerzahl der zweifelhaften Luxusprodukte immer weiter sank, stieg regelmäßig der Zustrom der Protestierenden: im letzten Jahr kamen rund tausend Tierrechtler und Tierrechtlerinnen zur Großdemo gegen die Pelzindustrie.
»Der Zusammenschluss gleich mehrerer einschlägiger Messen zeigt, wie gering die Akzeptanz dieser Tierqualprodukte geworden ist«, resümiert Heiko Weber von der TIRM.
Die Ankündigung der Mifur in Mailand, sich mit Mipel (Lederwaren), Micam (Schuhe) und der Fur & Fashion zu vereinen, gibt den Pelzgegnern offensichtlich recht.
Als erstes Anzeichen dafür, dass das DPI (Deutsches Pelzinstitut) & Co. immer weniger öffentliche Plattformen nutzen können und immer mehr an Einfluss verlieren, zeigte sich z.B. dadurch, dass der Internationale Design-Wettbewerb des deutschen Kürschner- Handwerks dieses Jahr in der angedachten Form kurzfristig abgesagt wurde.
Die Marketingverantwortlichen der Pelzlobby versuchen immer wieder verzweifelt aber wirkungslos, Pelzgegner zu diskreditieren. Dabei ist nicht zu übersehen, dass sie selbst diejenigen sind, die im 21. Jahrhundert keinen Platz in einer sich weiterentwickelnden Gesellschaft haben. »Den Todesschneidern und Mordsdesignern schwimmen die Felle davon«, freut sich Viola Kaesmacher von der TIRM. »Jetzt sind sie vorerst in Mailand gestrandet. Doch Italien gehört zur EU - auch dort greifen internationale Entwicklungen hinsichtlich Tierschutz«.
Bleibt abzuwarten, wie sich das Verbot von Herstellung und Handel einiger Fellarten innerhalb der EU auf die Pelzindustrie auswirkt. Auch wenn es die ehrenamtlich aktiven Tierrechtler und Tierrechtlerinnen geschafft haben, die Pelzmesse aus Frankfurt zu vertreiben, ruhen sie sich auf dieser "konsequenten Entwicklung" nicht aus.
Auch in Mailand wird es sicherlich heftige Proteste geben -die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung ist international vernetzt. Auch während der abgespeckten Nachfolgeveranstaltung Market Days, die vom 14. bis 16. März 2009 in Frankfurt geplant ist, werden die Pelzgegner nicht tatenlos zusehen, wie die Branche weiterhin versucht, möglichst ungestört am Leid und Tod der Tiere zu profitieren.