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Getting rich, devenir riche, reich werden - (k)ein Thema für Engländer, Franzosen und Deutsche?

TNS Infratest ermittelt in Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Anspruch, reich werden zu wollen

(lifePR) (München/Bielefeld, )
Den meisten Franzosen (54 Prozent) und Briten (59 Prozent) ist es wichtig, im finanziellen Sinne reich zu sein. Damit unterscheiden sich unsere europäischen Nachbarn kaum von uns Deutschen (55 Prozent). Nur dort, wo für die Bürger Reichtum sehr wichtig wird, scheiden sich die Geister: Jeder zehnte Deutsche, jeder 16. Franzose, aber doppelt so viele Briten betonen die Wichtigkeit finanziellen Reichtums. Während Männer und Frauen in Frankreich sich bei der Beantwortung dieser Frage als egalitäre Gesellschaft erweisen, sind es in Deutschland und Großbritannien doppelt so viele Männer wie Frauen, die Reichtum für sehr wichtig erachten. Während in Deutschland und Großbritannien die meisten Anhänger finanziellen Reichtums im jeweiligen Süden leben, herrscht in Frankreich égalité. Die Anhänger finanziellen Reichtums verteilen sich hier über das gesamte Land gleich. Die Finanzmarktforscher von TNS Infratest interviewten in telefonischen Befragungen vom 12. bis 14. Juni 2007 insgesamt 3.148 Personen aus der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren.

Was bedeutet finanzieller Reichtum in Banknoten und Münzen? Die "bescheidensten" Menschen sind in Deutschland zu finden. Zwölf Prozent der Bundesbürger beziffern bis zu 150.000 Euro bereits als Reichtum. 63 Prozent sind der Auffassung, bis zu 1,5 Millionen Euro, darin sind Wohneigentum, Sparbücher und Aktien enthalten, sei die Richtgröße für finanziellen Reichtum. In Frankreich kommen neun Prozent (= 150.000 Euro) bzw. 56 Prozent (= 1,5 Mio. Euro) zusammen. In Großbritannien sprechen sechs Prozent bei bis zu 100.000 britischen Pfund (etwa 150.000 €) von Reichtum und 57 Prozent nennen 1 Million der Landeswährung als Reichtumsgrenze.

Entsprechend ihrer Auffassung von "finanziell reich" würde sich ein Fünftel (18 Prozent) der Deutschen auch mit 150.000 Euro am Lebensende begnügen. In Ostdeutschland deutlich mehr (25 Prozent), im Süden deutlich weniger (13 Prozent). Dort, im tatsächlich reichsten Teil der Bundesrepublik, wohnen denn auch die offenbar Anspruchsvolleren: Jeder Dritte (30 Prozent) würde gerne am Lebensende mehr als 1,5 Millionen Euro zu seinem Besitz zählen. Bei unseren französischen Nachbarn ist es nur jeder Achte, der sich so genügsam wie die Deutschen beschreibt. Im Süden Großbritanniens will ebenfalls ein Drittel (32
Prozent) zum Lebensende mehr als 1 Million Pfund besitzen, in Frankreich sind es vor allem die Menschen in Paris (27 Prozent) und in der Provence (24 Prozent).

Mit den bescheidenen Hoffnungen korrespondieren die Erwartungen: Während die Hälfte (52 Prozent) der Deutschen schätzt, ihr Reichtum würde an ihrem Lebensende nicht mehr als 150.000 Euro betragen, glauben nur vier Prozent, dass sie mehr als 1,5 Millionen Euro besitzen werden. In Großbritannien sind es zehn Prozent, in Frankreich acht Prozent. Offenbar haben Franzosen und Briten aber die optimistischere Lebenseinstellung, denn in beiden Ländern erwartet gerade jeweils ein Drittel (36 Prozent) am Lebensende weniger als 150.000 Euro zu besitzen.

Wie wollen die Menschen ihren Reichtum erreichen? Mit harter Arbeit, diese Überzeugung ist in allen Ländern nahezu gleich stark vertreten. In allen drei Gesellschaften sind es zudem die Jüngeren bis 35 Jahre, die am stärksten ihre eigene Arbeitskraft nennen, um einen gewissen Reichtum zu erreichen. In Frankreich sieht man sehr deutlich Alternativen zur harten Arbeit - oder gewinnt dem Leben einfach mehr Spaß ab. Denn den 40 Prozent, die auf harte Arbeit setzen, stehen 39 Prozent gegenüber, die auf einen Erfolg in der Lotterie warten und 20 Prozent, die eine Heirat vorziehen. In Großbritannien dagegen räumen mehr Menschen der Heirat eine Chance ein (25 Prozent) - aber weniger der Lotterie (28 Prozent).

Die Alternative zur harten Arbeit für Lohn und Gehalt ist die eigene Selbständigkeit. Diese wird in Großbritannien häufiger (18 Prozent) in Erwägung gezogen als in Frankreich (15 Prozent) und Deutschland
(13 Prozent). In den Altersgruppen unterscheiden sich jüngere Briten und Franzosen sogar deutlicher von ihren deutschen Nachbarn. In Großbritannien sehen 33 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 22 Prozent der
25- bis 34-Jährigen in der Selbständigkeit auch eine größere Chance für den eigenen Reichtum. In Frankreich sind 24 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 20 Prozent der 25- bis 34-Jährigen dieser Auffassung. In Deutschland sagen dagegen lediglich 17 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 19 Prozent der 25- bis 34-Jährigen "setting up an own business" sei eine Möglichkeit, finanziellen Reichtum zu erzielen.

Investitionen in Aktien werden nur von jedem Sechsten (16 Prozent) als Weg zum Reichsein bewertet. Nur unwesentlich mehr als bei unseren britischen (14 Prozent) und französischen (13 Prozent) Nachbarn.
Investitionen in Wohneigentum erwägen nur zwölf Prozent der Deutschen, deutlich weniger als bei den Briten (31 Prozent) und Franzosen (30 Prozent). Wenn Briten, Franzosen und Deutsche (in ihren
Maßstäben) reich würden, so würde sich für alle drei Bevölkerungen recht wenig ändern. In allen drei Ländern steht Konstanz im Leben an erster Stelle, dramatische Änderungen sind offenbar ausgeschlossen.
"Sieht man aber genauer hin, dann stellen wir fest, dass jeder zweite Deutsche (48 Prozent), aber nur jeder dritte Franzose (34 Prozent) und jeder vierte Brite (27 Prozent) keine Änderungen in seinem Leben vornehmen würde, wenn er denn zu Reichtum käme", sagt Bernhard Keller, Director Finanzmarktforschung bei TNS Infratest. So sind die Deutschen offenbar bescheidener, wenn nur elf Prozent angeben, bei vorhandenem Reichtum in exotische Länder reisen zu wollen. Bei den Briten sind es dagegen 19 Prozent und bei den Franzosen 16 Prozent, die in ferne Länder reisen würden. Gar im Traumland eigener Wahl zu leben, würden 17 Prozent der Franzosen und zehn Prozent der Briten, aber nur acht Prozent der Deutschen. Ohne die eigene Arbeit auszukommen, können sich 16 Prozent der Briten und zehn Prozent der Franzosen vorstellen - eine Vorstellung, die lediglich auf fünf Prozent der Deutschen zutrifft.
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