Besonders populär ist Mobile Music in den meisten asiatischen Ländern und im Nahen Osten. In Südkorea und Hong-Kong hören beispielsweise über 70 Prozent der Befragten über ihr Mobiltelefon Musik. Deutlich weniger nutzen US-Amerikaner (20 Prozent) und Kanadier (16 Prozent) das mobile Musik hören. In Deutschland sind es immerhin 38 Prozent, ein Wert, der in etwa dem europäischen Durchschnitt entspricht. Lediglich Briten und Schweden heben sich deutlich vom europäischen Nutzungsverhalten ab. Gut jeder Zweite nutzt in diesen beiden Ländern sein Mobiltelefon auch zum Musik hören. Erwartungsgemäß am häufigsten hören weltweit die 16- bis 21-Jährigen Musik über ihr Handy. "Handys mit Radioempfänger und integriertem MP3 Player substituieren dedizierte Musikwiedergabegeräte wie etwa MP3 Player und führen dazu, dass Handyhersteller bei der Schlacht um die Entertainment-Plattform der Zukunft ein gewichtiges Wörtchen mitreden", so Robert A. Wieland, Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH.
Insgesamt würde die Nutzung von Mobile Music Features noch besser ausfallen, gäbe es nicht eine wesentliche Barriere: Nur 38 Prozent der befragten Handybesitzer weltweit haben überhaupt einen digitalen Music Player auf dem Telefon verfügbar bzw. wissen davon und gar nur 30 Prozent einen Radiotuner. Eben diese beiden Funktionen stehen daher bei der Auswahl eines neuen Mobiltelefons in den meisten Ländern hoch im Kurs. Auf die Frage nach den wichtigsten Funktionen, auf die beim Kauf des nächsten Handys geachtet wird, steht weltweit der Radioempfang auf Platz drei hinter der SMS- und Kamerafunktion. In Indien ist das Vorhandensein eines Radioempfängers sogar das wichtigste Auswahlkriterium beim Handykauf. In Deutschland dagegen spielt die Radiofunktion keine wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung und rangiert als Auswahlkriterium gerade einmal an achter Stelle.
Neben den Handyherstellern profitieren auch Netzbetreiber, Musikindustrie und Musikportale wie Omnifone/MusicStation vom Boom im Bereich Mobile Music. Denn Lieder können sich Konsumenten jetzt nicht nur über das Internet herunterladen sondern eben auch über Mobile Music Portale aufs Handy. Hier zeigt der GTI Report ein altbekanntes Problem aus der Internetbranche auf: "Die meisten Handynutzer übertragen die Lieder einfach von anderen Mobiltelefonen oder vom PC auf ihr Handy", erklärt Wieland. "Der kostenpflichtige Download von Musik führt dagegen wohl kaum zum Geldregen für die Mobilfunkbranche. In Europa lädt bisher nur jeder 20. Handynutzer Musiktitel direkt auf sein Telefon." Und auch die Aussichten sind nicht gerade rosig: Nur 15 Prozent der Befragten, die noch keinen mobilen Musikdownload nutzen, zeigen Interesse daran, in den nächsten 12 Monaten einen kostenpflichtigen Download zu tätigen. Und dennoch: Der Mobile Music Markt ist ein imageträchtiges Spielfeld. Wer ein gewichtiger Player auf dem hart umkämpften Markt für Mobile Content und Services sein möchte, wird es sich nicht leisten können das Feld anderen Anbietern zu überlassen.
Informationen zu "Global Tech Insight 2007-08"
Für die Studie "Global Tech Insight 2007-08" wurden im November 2007 insgesamt 16.000 Personen im Alter von 16 bis 60 Jahren in folgenden 29 Ländern befragt: Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hong Kong, Italien, Japan, Kanada, Korea, Niederlande, Schweden, Spanien, Taiwan und den USA. Ferner in Ballungsgebieten in Ägypten, Algerien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Kuwait, Marokko, Mexiko, Russland, Saudia Arabien, Südafrika, Thailand, Vereinigte Arabische Emirate und Vietnam. Weitere Informationen zum "Global Tech Insight 2007-08" Report unter http://www.tns- infratest.com/01_business_areas/01005_IT_Telekom.asp.