Die Finalteilnehmer kamen aus sechs Thüringer Schulen mit Förderschwerpunkten für geistig- sowie lernbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche. Im Mannschaftsmodus mit bis zu sieben Teammitgliedern zeigten sie im Geraer Hofwiesenbad ihr Können.
Jede Mannschaft hatte Teilnehmer für die Einzelstarts im Rücken-, Brust- und Freistilschwimmen zu entsenden, sowie eine Brust- und eine Freistilstaffel mit jeweils vier Startern zu absolvieren. Dabei mussten alle Mannschaftsmitglieder zum Einsatz kommen und jeder durfte maximal viermal ins Wasser. Am Ende wurde die Summe aller Streckenzeiten gebildet, welche im Vergleich mit den Gesamtzeiten der anderen Mannschaften die Teamplatzierung ergab. Klingt nicht ganz einfach? Die jungen Sportler der Landenberger Schule wussten dennoch Bescheid: Es geht nicht um die Wurst, sondern um die Zeit!
Geschwommen wurde immer jeweils eine Bahn. Und die ist in Gera 50m lang – eine Premiere für alle Landenberger Schützlinge, kannten sie bisher doch nur die halbe Bahnlänge. Das Ergebnis: Riesige Augen und offene Münder beim Betreten des Sportbades sowie eine gehörige Portion Respekt, der sich in Worten wie: „Das ist aber ganz schön lang hier!“ und „Soweit müssen wir heute schwimmen?“ spontan Bahn brach. Zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass die in Gera zu schwimmende Streckenlänge natürlich vorab bekannt war und auch geübt wurde, jedoch im heimischen 25m-Becken und somit auch inklusive einem bekannten psychologischen Phänomen. Bei den im Weimarer Becken zu schwimmenden zwei Bahnen erscheint die Aufgabe trotz gleicher Gesamtlänge durch das näher liegende Beckenende eben dennoch leichter.
Umso größer die Freude als feststand, dass die Landenberger Mädchenmannschaft mit Paula Nichter, Bianka Schöps, Pia Rohm, Rosalie Lepp, Elisa Sachse, Anna Sophie Homeyer und Sindy Schmidt, die zweitbeste Mannschaftszeit „erschwommen“ und damit die silbernen Plaketten nebst Vize-Pokal geholt hatten. Die Landenberger Jungs gingen mit einem Mädchen als Mixed-Staffel in den Wettkampf und wurden bei den reinen Jungenteams gewertet. In der Besetzung Jason Tiemann, Kevin Zeiger, Lukas Renner, Dustin Platzdasch und Joana freuten sie sich über Pokal und Bronzemedaillen für ihren hervorragenden dritten Platz.
Schulleiterin Andrea König war höchst persönlich zur Unterstützung ihrer Landenberger-Kinder mitgefahren und gab alles beim Anfeuern am Beckenrand. Zudem zeigte sie sich, stellvertretend für das gesamte Team, sehr dankbar für den vom Thüringer Kultusministerium gesponserten Reisebus, ohne den die Teilnahme nicht möglich gewesen wäre.
Ein Riesen-Dankeschön der Landenberger-Schwimmriege gilt auch Katja Kliewer. Sie unterstützt die Schwimmerinnen und Schwimmer des Landenberger-Förderzentrums weit über ihre Funktion als Sportkoordinatorin beim Stadtsportbund Weimar hinaus. Auch ihre in vielen Freizeitstunden geleistete Hilfe bei formellen Angelegenheiten, organisatorischen Fragen und häufig sogar als Begleitung zu den Wettkämpfen verdient eine Goldmedaille!
Zurück in ihrer Weimarer 25m-Schwimmhalle stellten die erfolgreichen Schwimmkinder erst einmal fest: „Oh, das ist schon ganz schön kurz hier!“