Am südlichen Great Barrier Reef liegt die Insel Great Keppel Island. Sie ist die größte der 18 Inseln der Keppel Group und befindet sich nur eine 30-minütige Überfahrt per Fähre von der Küstenstadt Yeppoon entfernt an der Capricorn Coast. Für Korallenfans ist das Inselparadies ein Muss. Nirgendwo sonst am Great Barrier Reef gilt die Dichte an Korallen als so hoch. An der Seite speziell ausgebildeter Tauch-Guides entdecken Besucher nun nicht nur die spektakulären Saumriffe und die besondere marine Artenvielfalt, sondern tragen auch ihren aktiven Teil zu den Maßnahmen für den Schutz des Great Barrier Reef bei. 17 weiße Traumstrände, Wanderwege gespickt mit atemberaubenden Aussichtspunkten, eine beeindruckende Population an Ameisenigeln – nicht von ungefähr zählt Great Keppel Island zu den absoluten Naturschätzen des australischen Sunshine States.
Master Reef Guides – Schnittstelle zwischen Tourismus, Umweltschutz und Wissenschaft
Kein Wunder, dass sich das Ehepaar Lyndsey und Sam Appleton in die Insel verliebt haben. Fragt man die beiden, ist Great Keppel Island der meist unterschätzte Ort des Great Barrier Reefs. Die Inhaber der Tauchschule Keppel Dive and Snorkel gehören zu einer erlesenen Gruppe von Master Reef Guides in Australien. Das sind besonders ausgebildete Riff-Führer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Menschen das nahezu parallel entlang der Ostküste Queenslands laufende Great Barrier Reef näher zu bringen und sich für den Erhalt des größten lebenden Organismus der Erde einsetzen. So fungieren sie auch als Schnittstelle zwischen Tourismus, Umweltschutz und Wissenschaft rund um das Weltnaturerbe Great Barrier Reef.
Beeindruckt sind die beiden Master Reef Guides von der Resilienzfähigkeit der Korallen um Great Keppel Island. Es wird vermutet, dass die Widerstandsfähigkeit der Korallen hier besonders hoch ist. Denn noch im Jahr 2020 war die Region mithin am stärksten von der Korallenbleiche am Great Barrier Reef betroffen. Davon hat sie sich erholt und das macht Great Keppel Island zu einem besonders spannenden Ort für die Meeresforschung. Die Insel ist eine Art natürliches Labor. Die Riffe liegen in Küstennähe und sind per Land und per Boot leicht zugänglich. Hier lässt sich beim Tauchen und beim Schnorcheln eine enorme marine Artenvielfalt erleben.
Aktiv mitwirken am Erhalt des Weltnaturerbes
Die Keppel-Inselgruppe steht im Mittelpunkt eines Reef-Stewardship-Projekts im Rahmen des Australian Coral Reef Resilience (ACRYL)-Programms, das gemeinsam vom australischen Institut für Meeresbiologie (AIMS) und der BHP-Gruppe, einem Industriekonzern, finanziert wird. So bleiben Lindsay und Sam auch kontinuierlich in Kontakt mit der Forschungsgemeinschaft. Die Inhaber der Tauchschule sind sieben Tage die Woche im Wasser und erhalten so Informationen über die Laichzeiten der Korallen und Veränderungen der Lebensbedingungen. Zusätzlich dazu engagieren sie sich für das „Eye on the Reef“-Programm, einem Bürger-Forschungsprojekt der Great Barrier Reef Marine Park Authority. Diese als Überwachungs- und Bewertungsprogramm konzipierte Initiative ermöglicht es jedem, der das Great Barrier Reef besucht zu dessen langfristigem Schutz beizutragen. Dabei sammeln die Helfer wertvolle Informationen über den Zustand des Riffs, über die Meeresfauna und dokumentieren besondere Vorfälle. Alle Mitarbeitenden von Keppel Dive and Snorkeling sind so geschult, um beim „Eye on the Reef“-Programm mitwirken zu können. Touristen, die Lust haben, mehr über Korallen, das Great Barrier Reef und die besondere Vielfalt um Great Keppel Island zu erfahren, buchen die Reef Ranger Tour. Gemeinsam mit ihren Tauchführern tragen sie wertvolle Informationen zusammen, die dem Netzwerk aus Forschern und Reef Managern im Eye on the Reef-Netzwerk bereitgestellt werden.
Bis die Brust zittert: Begegnungen mit Buckelwalen
Die Appletons können viele Geschichten über ihre Erlebnisse unter Wasser zum Besten geben. Manche davon scheinen fast zu gut, um wahr zu sein. Auch eine Begegnung mit einem Buckelwal ist nichts Überraschendes mehr für das Paar. Sowohl Sam als auch Lindsey haben es schon mehrfach erlebt, dass sie sogar beim Schnorcheln die Bekanntschaft der riesigen Meeressäuger machen konnten. Und das ist auch für erfahrene Taucher wie die Appletons eine beeindruckende Erfahrung. "Ihr Gesang ist so laut, dass einem die Brust zittert, wenn sie um einen herum schwimmen. Wir hatten auch einige Begegnungen mit einer Mutter und einem Kalb, was immer etwas ganz Besonderes ist“, erklärt Sam.
Wer mit den Master Reef Guides unterwegs ist, wird ganz gewiss abenteuerliche Erlebnisse im Wasser haben. Lindsey Appleton hat jahrelange Erfahrung als Unterwasserfilmerin. Die Master Reef Guides informieren darüber, was jeder einzelne für den Erhalt des Riffs tun kann. Mit diesen hilfreichen Kenntnissen können Urlauber aktiv am Erhalt des Weltnaturerbes Great Barrier Reef mitwirken. Eine Reihe von Möglichkeiten, sich zu engagieren, stehen zur Auswahl und jeder Beitrag ist willkommen – ganz egal, ob bei einem Tagesausflug oder einem längeren Aufenthalt. Die Insel bietet auch verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten.