Zu sehen sind in dem gemütlichen Haus auch viele filigrane Scherenschnitte, die Runge unter Anleitung von Mutter und ältester Schwester schon in frühen Jahren begeistert anfertigte. Seine ersten Zeichnungen aus dem Jahr 1792 zeigen den Blick aus dem Wohnhaus auf die Kirche St. Petri.
Nach der Kaufmannslehre in der Firma seines Bruders Daniel in Hamburg besuchte er von 1799 bis 1801 die Kunstakademie in Kopenhagen. Hier reifte in ihm der Plan für das drei Mal zwei Meter große Wandbild "Heimkehr der Söhne", das als Kopie im Rungehaus zu sehen ist und als erstes bürgerliches Monumentalbild in die Kunstgeschichte einging. Gemeinsam mit Caspar David Friedrich und Friedrich August von Klinkowström setzte er seine Studien von 1801 bis 1804 im kunstfreundlichen Dresden fort, kehrte aber zwischendurch immer wieder nach Wolgast und Hamburg zurück.
Mit seinem Zyklus der "Zeiten" (1803) gilt er heute als Begründer der romantischen Kunst in Deutschland. Mit Johann Wolfgang von Goethe führte Runge ab 1803 einen Briefwechsel zu seinen Farbforschungen. Er entwickelte ein dreidimensionales Farbsystem, das bis heute nicht übertroffen und wissenschaftlich anerkannt ist.
Runge starb früh, im Alter von 33 Jahren in Hamburg an Lungentuberkulose. Dennoch hinterließ er ein bemerkenswertes Werk, das bis heute fasziniert.
Weitere Informationen: www.museum.wolgast.de, www.stadt-wolgast.de